Von Fliegen und Fischbrötchen: Tag zwei der Berlin Fashion Week
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Am zweiten Tag der Berliner Modewoche kam Bewegung auf die Laufstege. Einige Designer:innen setzten sich mit der alltäglichen Fortbewegung auseinander und erforschten die Lüfte, während andere einfach eine Pause mit einem Fischbrötchen einlegen wollten.
Von der Straße in die Luft
Avenir hat der aktuellen Kollektion “die Essenz des urbanen Lebens in Bewegung eingefangen”. Das Berliner Upcycling-Label zeigte, wie seine Vision von einem Tag voller Bewegung aussieht: auf dem Weg ins Büro in einer Bluse mit asymmetrischen Cutouts oder im übergroßen Blazer mit Shorts über den Tag hinweg, bis hin zur lässigen Abendgarderobe mit langen Kleidern oder der entspannteren Alternative beim Cornern am Kiosk mit Denim-Zweiteiler. Dabei wird das Thema Bewegung durch verschiedene Details wie eine Tasche aus einem “Straßen”-Spielteppich, einem Denim-Trolli sowie einen übergroßen Messenger-Bag aufgegriffen.
Haderlump hielt es derweil nicht am Boden. In einer Flugzeug-Halle des Tempelhofer Flughafens zeigte die Marke zwischen alten Propellerflugzeugen eine von der Flugpionierin Amelia Earhart inspirierte Kollektion. Dabei waren gecroppte Fliegerjacken und verschiedene Full-Denim-Looks zu sehen, die an Mechaniker:innen denken ließen. Durch Details wie Riemen, die an Falschirmspringende erinnerten, und Nieten, die bei Mänteln und Accessoires wie einer metallischen Tasche eingesetzt wurden, rundeten die Kollektion des Labels um Kreativdirektor Johann Ehrhardt ab.
Moin Richert Beil
Richert Beil lud derweil in die Fischkombüse an der Nordsee ein. Doch statt eines erholsamen Urlaubs mit den Klängen von Meeresrauschen und Möwen, die die Show einleiteten, fielen die Rocker:innen in das behutsame Urlaubsdomizil mit ihrer dröhnenden Musikbox ein. All-Black Looks in Leder und Latex vereinten Swimwear und Metal. Ein freundliches „Moin Moin“ paarte sich mit einer Zähne fletschenden Robbe auf Bandshirt sowie einem ärmellosen langen Kleid. Accessoires wie Spike-Flipflopps und schwarze Schwimmflügel hatten die ‚Raudis’ auch im Gepäck.
Sia Arnika auf Fliegenfang
Bei Sia Arnika summten und schwirrten die Fliegen. In der Mitte des rechteckigen Laufstegs waren mehrere Glaskästen mit Fliegen aufgebaut, die teilweise ihren Weg in die Freiheit schafften. Aber nicht nur im Raum, sondern auch als Inspiration schienen die Insekten Teil der Kollektion zu sein. Ein weißer Netzstoff, der an Fliegengitter erinnerte, wurde in Form eines Capes sowie als Detail bei anderen Stücken integriert. Daneben waren durchlöcherte Pieces und Latex sowie das Spiel mit asymmetrischen Silhouetten Teil der Kollektion. Außerdem war der Spruch „The People want more“ (Eng.: Die Leute wollen mehr) zu lesen. Das zentrale Thema der Show schien also die Gier zu sein — Menschen stürzen sich auf etwas wie Fliegen aufs Essen.