Frasers Group: Gründer Mike Ashley verabschiedet sich auch aus dem Verwaltungsrat
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Beim britischen Handelskonzern Frasers Group Plc endet eine Ära: Am Dienstag verkündete das Unternehmen, dass der Gründer und Mehrheitseigentümer Mike Ashley seinen Sitz im Verwaltungsrat mit dem Ende der Hauptversammlung am 19. Oktober aufgeben wird. Bereits im Mai war der 58 Jahre alte Multimilliardär als CEO zurückgetreten, seither leitet sein Schwiegersohn Michael Murray die Geschicke der Unternehmensgruppe.
Auch nach seinem Rückzug aus dem Verwaltungsrat werde Ashley der Konzernführung „auf Anfrage“ in beratender Funktion zur Seite stehen, teilte der Einzelhändler mit. Als Zeichen seiner „anhaltenden starken Unterstützung“ des Unternehmens und der aktuellen Strategie habe er zudem zugesagt, dem Konzern einen zusätzlichen Kredit in Höhe von 100 Millionen Britischen Pfund (114 Millionen Euro) zur Verfügung zu stellen.
Ashley begründete seinen Rückzug aus der Unternehmensführung mit der anhaltend positiven Entwicklung des Einzelhändlers. „Seit Michael Murray in diesem Jahr die Leitung der Frasers Group übernommen hat, feiert das Unternehmen einen Erfolg nach dem anderen. Es ist offensichtlich, dass der Konzern über die richtige Führung und Strategie verfügt, und ich gebe den Staffelstab mit großer Zuversicht an Michael und sein Team weiter“, erklärte er in einem Statement.
Aufgrund umstrittener Geschäftspraktiken und als langjähriger Eigentümer des Fußballclubs Newcastle United, den er im vergangenen Jahr für 300 Millionen Britische Pfund an ein Konsortium unter saudi-arabischer Führung verkaufte, sorgte Ashley in Großbritannien immer wieder für Kontroversen. Wirtschaftlich schrieb er aber eine Erfolgsgeschichte. Beginnend mit der Gründung eines ersten eigenen Ladens im Jahr 1982 baute er die Handelskette Sports Direct auf, die 2007 an die Börse ging.
Mit einer offensiven Übernahmestrategie erweiterte Ashley danach die Geschäftsfelder des Konzerns, der nach dem Kauf der insolventen Warenhauskette House of Fraser Ende 2019 in Frasers Group umbenannt wurde. Es folgten weitere Akquisitionen, zuletzt erwarb die Unternehmensgruppe die Fast-Fashion-Marken Missguided und I Saw It First.
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