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Bestseller Group treibt mit zwei Projekten in Bangladesch zirkuläres Geschäftsmodell voran

Von Simone Preuss

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Unter dem Motto „Waste not, want not” steuert der dänische Bekleidungskonzern Bestseller A/S gleich zwei Projekte, die seine Kreislaufwirtschaft vorantreiben sollen. Das eine hat mit der Verwertung der eigenen Textilreste zu tun und das andere mit der Gewinnung von Recycling-Garnen. Für beide Projekte arbeitet Bestseller über sein im September ins Leben gerufenes, experimentelles Nachhaltigkeitszentrum Fashion Forward Lab mit Herstellern vor Ort zusammen, das heißt in Bangladesch, wo ein erheblicher Teil der Gesamtproduktion des Konzerns stattfindet.

Dort fallen pro Jahr geschätzte 400.Tonnen Produktionsabfälle an, doch werden derzeit weniger als fünf Prozent davon im eigenen Land recycelt. Die Bestseller Group hat deshalb ein langjähriges Projekt für ihre Marken Selected, Name It und Vero Moda gestartet und wird mit GMS Composite Knitting zusammenarbeiten, seinem größten Jersey-Lieferanten in Bangladesch, um Textilreste in neuen Kollektionen zu verwenden. Die ersten solchen Kollektionen sollen ab Frühjahr 2022 erhältlich sein.

Wichtigster Lieferant in Bangladesch soll Bestsellers eigene Textilreste verwenden

„Wir arbeiten vor Ort in Bangladesch mit einem unserer großen, langjährigen Lieferanten zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Produktionsabfälle in einem geschlossenen Kreislaufsystem, in einer völlig transparenten Lieferkette verwendet werden. Kurz gesagt bedeutet das, dass wir die Schnittreste unserer eigenen Marken sammeln und zu neuen Styles recyceln”, bestätigt Camilla Skjønning Jørgensen, Sustainable Materials & Innovation Manager bei Bestseller, in einer Pressemitteilung.

Um das Hin- und Herschicken der Textilabfälle zu vermeiden und so die Umwelt zu schonen, sollen sie gleich im Produktionsland verarbeitet werden. „Wir wollen schauen, wie wir die Baumwollabfälle in Bangladesch halten und dort praktikable Kreislaufsysteme einrichten können. Der Verbleib der Abfälle in Bangladesch, sogar beim gleichen Lieferanten, ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht von Vorteil, was wir sehr schätzen”, erklärt Skjønning Jørgensen.

Bestseller will zusammen mit Cyclo Recycling-Garne entwickeln

Um begehrte neue Recycling-Garne zu entwickeln, arbeitet Bestseller mit dem bangladeschischen Unternehmen für recycelte Baumwollfasern Cyclo zusammen. Dies hat sich zur Aufgabe gemacht, die Hunderte von Tonnen Baumwollgewebe, die täglich als Schnittabfälle weggeworfen werden, verantwortungsvoll zu recyceln. Durch den Wegfall des Färbeprozesses reduziert Cyclos mechanisches Recyclingverfahren so auch erheblich die Menge an Wasser, Energie, Chemikalien und Kohlenstoffemissionen.

„Mechanisches Recycling von Stoffresten zur Herstellung von Fasern gibt es schon seit langem. Allerdings wurden diese Fasern traditionell downgecycelt und das daraus resultierende Garn als zu ‘minderwertig’ für den Markt abgeschrieben. Unser Ziel war es, der Welt zu beweisen, dass es eine enorme Chance gibt, diese Fasern wieder in die Mode zu bringen”, sagt Cyclo-Gründer und Direktor Mustafain Munir.

Bestseller will „circular by design” werden

Es konnten bereits erfolgreich eine Vielzahl von Endprodukten hergestellt werden, die jedoch ohne Marken- und Faserkooperationen nicht möglich gewesen, so Munir. „Kooperationen waren der Schlüssel zu unserem Erfolg. Bestseller steht schon seit einiger Zeit an der Spitze der Nachhaltigkeitsbemühungen und wir arbeiten gerne mit Unternehmen zusammen, die sich wirklich für die Umwelt und die Wirtschaft interessieren und aktiv sind.”

Während sich die Zusammenarbeit mit Cyclo und GMS Composite Knitting auf die unmittelbare Verwertung von Abfällen und deren direkte Umsetzung in zukünftigen Kollektionen konzentriert, hat sich die Bestseller Group auch den Circular Fashion Partnerships (CFP) der Global Fashion Agenda schon in der Anfangsphase angeschlossen, um auch auf einer eher strukturellen Ebene anzusetzen. Ziel ist es, effektive Abfallstromstrukturen zu implementieren und „circular by design” zu werden.

Bild: Bestseller

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