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CEO Gerrit Schneider: Bogner wird eingeschlagenen Erfolgskurs fortsetzen

Von Ole Spötter

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Bogner Herbst/Winter 23/24 Kollektion im HB München. Foto: Bogner

Bei einigen deutschen Modeunternehmen brennt gerade die Luft. Die Folgen der Pandemie sowie die Inflation und die geringere Kaufkraft der Kundschaft entwickeln sich bei Unternehmen wie Ahlers und Gerry Weber zu einer großen Hürde, die eine Insolvenz mit sich bringt. Die Sportswear scheint davon zumindest aktuell noch nicht so stark betroffen zu sein und so ist auch Bogner optimistisch gestimmt.

Statt Trauermiene ist das Modeunternehmen in Party-Stimmung, denn es feierte im vergangenen Jahr sein 90. Jubiläum. Außerdem veranstaltete Bogner bereits eine spektakuläre Modenschau im Münchner Hofbräuhaus. Bogner ist aber nicht nur in der bayerischen Heimat, sondern auch auf den Ski-Pisten der ganzen Welt zuhause. Deshalb treibt der Skiwear- und Konfektionsanbieter seine Expansion auch in Märkten wie China und den USA voran.

Gerade im Segment “Active Sports”, zu dem Sportarten wie Skifahren und Golf gehören, sei keine Zurückhaltung erkennbar, erklärte das Unternehmen gegenüber FashionUnited. Die Kundschaft freut sich, dass Skifahren uneingeschränkt möglich ist und so sieht Bogner besonders bei der Mode für die Piste eher Nachholbedarf. Allerdings sei auch zu bemerken, dass die Kund:innen hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Situation deutlich bewusster einkaufen.

Bogner will Erfolgskurs fortsetzen

Daher setzt auch die Willy Bogner GmbH einen klaren Fokus auf die Produkte, die ihre Kund:innen “tatsächlich begleiten”, heißt es aus München. Das gilt sowohl für die Bereiche Sport und Freizeit, als auch für Alltagskleidung.

„Generell rücken unsere Divisionen Bogner Active Sports und Ready-to-Wear enger zusammen”, sagte Barbara Holzer, Director Product und Design bei Bogner.

Mit einer “klaren Aussage” der Kollektionen, hoher Qualität und Innovationen bei neuen Produkten, will der Skiwear-Profi weiter “Unerwartetes” schaffen und so erfolgreich bleiben.

„Bogner wird in den kommenden Jahren den eingeschlagenen Erfolgskurs fortsetzen”, sagte Bogner-CEO Gerrit Schneider. „Dabei bleiben wir unserer DNA treu: Damals wie heute steht Bogner für einen eigenen Lebensstil, der definiert ist durch die Begeisterung für Sport, Mode und das Streben nach höchster Qualität und Innovation.”

Fire + Ice Kapsel mit Künstler Gregory Siff für SS23. Foto: Bogner

Hinter diesem Erfolgskurs steckt ein steiniger Weg. Nachdem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016/17 beim Umsatz das Vorjahresniveau verfehlt hatte, sollte es wieder aufwärts gehen. Daran beteiligt war auch Arndt Geiwitz. Der Wirtschaftsprüfer leitete nach Willy Bogners Ausscheiden Ende 2019 eine Treuhandgesellschaft, die die Rolle des Gesellschafters übernahm. Erst mit dem “erfolgreichen Abschluss” des Performance-Programms, das er und die Familie Bogner sich gesetzt haben, gab er das Unternehmen pünktlich zum Jubiläum zurück in die Hände der Familie. So schaffte es Bogner im Geschäftsjahr 2021/22 mit einem Umsatz von 166,3 Millionen Euro bereits früher als geplant, das Niveau vor der Pandemie zu übertreffen. Teil des Prozesses waren aber auch der Abbau von 150 Stellen und der Verkauf der Firmenzentrale für 55 Millionen Euro.

Expansion in China und USA

Das gilt auch für die internationale Expansion. Seitdem Bogner den chinesischen Markt im Dezember 2021 betrat, wurden bereits vier eigene Stores, drei Pop-ups sowie drei Läden mit Partner:innen eröffnet. Das Geschäft in China soll im aktuellen Geschäftsjahr vorangetrieben werden. Dafür setzt Bogner auch auf verschiedene chinesische Influencer:innen und andere Berühmtheiten.

In den USA hat Bogner neue “Image- und Prestigekund:innen” gewonnen, fokussiert sich bei der Expansion aber auch auf “urbanere Point-of-Sales” sowie Ski-Resorts. Damit der Bekleidungsanbieter sichtbarer auf dem US-Markt wird, suchte er auch lokale Kooperationspartner:innen wie die New Yorker Marke LoveShackFancy und den kalifornischen Modehändler Fred Segal, wo Bogners Zusammenarbeit mit dem Label Harden Cashmere exklusiv erhältlich war.

"Bogner x Harden Cashmere"-Kapsel. Foto: Bogner

Neben diesen Expansionsmärkten, die durch das “dynamische Wachstum des Luxusmarktes in Asien und den USA” weiterhin interessant sind, soll aber auch der heimische Markt nicht vernachlässigt werden, so das Unternehmen.

„In Zukunft wird Bogner die Präsenz im Heimatmarkt stärken und die Internationalisierung in Wachstumsmärkten vorantreiben”, so Schneider.

Die Fortsetzung von Kollaborationen wie zwischen der jüngeren Bogner-Linie ‘Fire + Ice’ und LoveShackFancy sowie mit der James-Bond-Marke ‘007’ sollen zum Erfolg des Modeunternehmens beitragen.

Bogner