Esprit: Niederländische Tochter meldet Insolvenz an
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Die Pleitewelle beim Bekleidungsanbieter Esprit Holdings Limited rollt weiter. Am Montag teilte die Unternehmensgruppe mit, dass auch ihre in den Niederlanden ansässige Tochtergesellschaft Esprit Europe B.V. Insolvenz angemeldet habe.
Auch die Gesellschaften für Spanien und Luxemburg sind betroffen
Die betroffene Firma, die den Groß- und Einzelhandelsvertrieb sowie das Lizenzgeschäft in den Niederlanden betreibt, verfüge „nicht über ausreichende Mittel, um ihre Geschäftsaktivitäten fortzusetzen“, erklärte der in Hongkong ansässige Mutterkonzern zur Begründung. Es sei damit zu rechnen, dass die Esprit Europe B.V. nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens liquidiert werde und ihre Geschäftsaktivitäten eingestellt würden,
Esprit Europe B.V. ist zudem die Eigentümerin der Gesellschaften Esprit Nederland B.V., Esprit Luxembourg S.à.r.l., Esprit De Corp. (Spain), S.L. und Every day counts Limited. Diese Unternehmen könnten in Zukunft zum Gegenstand eigener Insolvenzverfahren werden, erklärte der Konzern.
Der Konzern hatte bereits Insolvenzanträge für zahlreiche europäische Töchter gestellt
Die niederländische Gesellschaft und ihre Töchter stünden aufgrund des nun gestellten Insolvenzantrags nicht mehr unter der Kontrolle des Dachkonzerns und würden daher vorerst dekonsolidiert, teilte Esprit mit. Zusammen erwirtschafteten die betroffenen Firmen demnach im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von etwa 367 Millionen Hongkong-Dollar (43 Millionen Euro) und damit 6,7 Prozent des gesamten Konzernumsatzes.
Die Unternehmensgruppe hatte in den vergangenen Monaten bereits Insolvenzanträge für zahlreiche europäische Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren Märkten gestellt. Einschließlich der nun ebenfalls insolventen Esprit Europe B.V. und ihrer Töchter belief sich der Umsatz der betroffenen, derzeit dekonsolidierten Firmen im jüngsten Geschäftsjahr auf insgesamt rund 5,8 Milliarden Hongkong-Dollar (687 Millionen Euro), was einem Anteil von 98,7 Prozent am Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe entsprach.
Die Suche nach Investor:innen blieb bislang erfolglos
Der Bekleidungsanbieter, der das Geschäftsjahr 2023 mit einem Rekordverlust abgeschlossen hatte, bemüht sich derzeit, sein defizitäres Europageschäft grundlegend umzustrukturieren und auf den Großhandelsvertrieb und den E-Commerce auszurichten.
Um die Reformen zu stemmen und die Aktivitäten in Europa neu aufzustellen, nahm das Unternehmen bereits vor Monaten die Suche nach Investor:innen auf. Diese blieb aber bislang erfolglos. Zudem scheiterte Anfang des Monats der geplante Verkauf des China-Geschäfts.