Fashionette rutscht 2022 tiefer in die Verlustzone und bekräftigt Reformpläne
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Der Düsseldorfer Onlinehändler Fashionette AG konnte im Geschäftsjahr 2022 seinen Umsatz steigern, musste aber einen höheren Verlust hinnehmen. Das geht aus vorläufigen Zahlen hervor, die das Unternehmen am Freitag veröffentlichte. Diese entsprachen im Wesentlichen den Resultaten, die Fashionette bereits Anfang Februar in einer Zwischenmitteilung vorab verkündet hatte. Zusätzlich gab der E-Commerce-Spezialist nun aber einen ersten Ausblick auf das laufende Jahr.
Im jüngsten Geschäftsjahr belief sich der Umsatz demnach auf 164,8 Millionen Euro und übertraf das Niveau von 2021 um 23 Prozent. Auf Pro-forma-Basis – also unter Berücksichtigung des kompletten Vorjahresumsatzes der niederländischen Handelsplattform Brandfield, die Fashionette im Sommer 2021 übernommen hatte – wuchsen die Erlöse um sieben Prozent.
Für 2023 prognostiziert Fashionette eine Ergebnisverbesserung
Das Management räumte erneut ein, dass es aufgrund der widrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sein Umsatzziel für das vergangene Jahr nicht erreichen konnte. Das habe zu „entsprechenden Effekten auf die Bruttomarge sowie auf die Kostenstruktur“ geführt. Zudem habe sich „bei Sortimentserweiterungen, wie beispielsweise im Bereich Beauty, nicht der erwartete Erfolg eingestellt“. So schrumpfte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,4 auf 0,4 Millionen Euro. Der Nettoverlust, der im Vorjahr bei 1,7 Millionen Euro gelegen hatte, wuchs den vorliegenden Zahlen zufolge auf 6,3 Millionen Euro.
Für 2023 rechnet das Management nun mit einem Umsatzwachstum um fünf bis acht Prozent. Zudem erwartet es eine „erhebliche Verbesserung der Rentabilität“ durch die eingeleiteten Sparmaßnahmen. So wurden inzwischen beispielsweise die Bereiche Beauty und Smartwatches aufgegeben. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA werde daher voraussichtlich auf zwei bis drei Millionen Euro steigen, erklärte das Unternehmen.
Der Onlinehändler setzt nun auf eine strategische Neuausrichtung
Der E-Commerce-Spezialist bekräftigte zudem seine strategische Neuausrichtung, die nach dem Anfang März vollzogenen Führungswechsel verkündet wurde. In Zukunft setzt das Unternehmen nun auf ein Plattformmodell für Luxusmode.
Dominik Benner, der das Unternehmen seit einigen Wochen als CEO führt, erläuterte die Pläne: „Fashionette ist im Bereich der Luxus-Handtaschen entstanden. Über die vergangenen Jahre wurden Schuhe, Sonnenbrillen und Schmuck im Luxus-Bereich ergänzt“, erklärte er in einer Mitteilung. „Der größte Markt ist jedoch der Markt für Luxus-Mode, den die Fashionette bisher noch nicht bedient hat, obgleich er der größte Markt aller Sortimente (Schuhe, Taschen, Sonnenbrillen, Accessoires) ist.“ Daher habe die Unternehmensleitung im April den Entschluss gefasst, „in den Markt für Luxus-Mode einzutreten“, so Benner. „Dieser Eintritt erfolgt ausschließlich als Plattformansatz, was bedeutet, dass wir statt einem eigenen Lager hier ausschließlich auf Partner (Luxus-Retailer und Luxus-Hersteller) setzen, die wir an unsere Plattform anbinden werden.“
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