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Kering schließt erstes Halbjahr 2022 mit Rekordgewinn ab

Von Jan Schroder

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Der Eingang des ehemaligen Lanennec-Krankenhauses in Paris, das heute der Hauptsitz von Kering und Balenciaga ist. Bild: Francois Guillot / AFP

Die zahlreichen globalen Unsicherheiten können der Luxusgüterbranche derzeit wenig anhaben: Einen Tag nach dem großen Konkurrenten LVMH legte am Mittwochabend auch der französische Modekonzern Kering SA starke Halbjahreszahlen vor. Der Umsatz wuchs kräftig, der Gewinn erreichte eine neue Rekordhöhe.

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 belief sich der Konzernumsatz auf 9,93 Milliarden Euro und übertraf das entsprechende Vorjahresniveau damit um 23 Prozent. Auf vergleichbarer Basis – also bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte – legten die Erlöse um 16 Prozent zu. Auch gegenüber der ersten Hälfte des Jahres 2019, das noch nicht von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen war, konnte sich Kering mit einem Plus von 28 Prozent auf vergleichbarer Basis deutlich steigern.

Yves Saint Laurent wächst deutlich stärker als Gucci

Bei der Hauptmarke Gucci fielen die Zuwächse allerdings unterdurchschnittlich aus: Ihr Umsatz wuchs um lediglich um 15 Prozent (währungsbereinigt +8 Prozent) auf 5,17 Milliarden Euro. Dynamischer entwickelten sich die übrigen Sparten. Das Modehaus Yves Saint Laurent steigerte seine Erlöse um 42 Prozent (währungsbereinigt +34 Prozent) auf 1,48 Milliarden Euro, das Label Bottega Veneta legte um 18 Prozent (währungsbereinigt +13 Prozent) auf 834 Millionen Euro zu.

Die kleineren Konzernmarken, zu denen etwa Balenciaga und Alexander McQueen zählen, kamen zusammen auf einen Umsatz in Höhe von 1,95 Milliarden Euro und verbesserten sich damit um 32 Prozent (währungsbereinigt +29 Prozent) gegenüber dem Vorjahresniveau. Im Segment Kering Eyewear and Corporate wuchs der Umsatz nicht zuletzt dank der Übernahme des Brillenherstellers Lindberg um 49 Prozent auf 591 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Basis lag die Steigerungsrate bei 26 Prozent.

Dank einer höheren operativen Marge wuchs das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis um 26 Prozent auf 2,82 Milliarden Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn legte sogar um 34 Prozent zu und erreichte mit 1,99 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert in der Konzerngeschichte.

Trotz globaler Unsicherheiten: Konzernchef Pinault sieht Kering in einer „hervorragenden Verfassung“

Chairman und CEO François-Henri Pinault zeigte sich erfreut darüber, dass der Konzern in der ersten Jahreshälfte „den Schwung des Vorjahres beibehalten“ konnte. „Solide Resultate im Einzelhandel auf der ganzen Welt konnten die Auswirkungen der Covid-Maßnahmen in China im zweiten Quartal mehr als ausgleichen“, erklärte er in einem Statement. Kering werde nun die „Bemühungen um die lokalen Kunden in allen Märkten intensivieren und auch den beginnenden Aufschwung im Tourismus in Europa nutzen“.

Trotz „erhöhter makroökonomischer Unsicherheit“ zeigte sich Pinault selbstbewusst: Die Unternehmensgruppe sei in einer „hervorragenden Verfassung, um kurzfristige Herausforderungen zu meistern, neue Gelegenheiten zu nutzen und die ehrgeizigen Strategien und großartigen Perspektiven aller unserer Marken zu unterstützen“, erklärte er.

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