UWC: 100 Millionen Euro zusätzliche Kosten für Verschiebung der Hamburg-Überseequartier-Eröffnung

Nach den Spekulationen der letzten Tage ist nun klar, dass das Westfield Hamburg-Überseequartier erst im kommenden Jahr eröffnet.

Die Eröffnung der Flächen für Einzelhandel, Gastronomie und Freizeit des Einkaufszentrums wird auf das “späte erste Quartal 2025” verschoben, teilte die Immobiliengesellschaft Unibail-Rodamco-Westfield (URW), die hinter dem Überseequartier steht, am Donnerstag mit. Sie war zuletzt für den 17. Oktober vorgesehen.

100 Millionen Euro zusätzliche Kosten

Die verspätete Eröffnung des Einzelhandelsbereichs soll zu zusätzlichen Kosten in Höhe von schätzungsweise 100 Millionen Euro führen, die auf die verlängerte Bauzeit und Kompensationen für die Mietpartner:innen entstehen.

In diesem Zeitraum soll nun die Inbetriebnahmephase des Projekts abgeschlossen werden, die Aspekte der Gebäudetechnik wie Brandschutz- und sicherheitstechnische Anlagen sowie andere Systeme der technischen Gebäudeausrüstung betreffen. Um den Prozess voranzutreiben, hat URW die Projektleitung weiter gestärkt. Ein neuer Head of Construction soll mit “umfangreicher zusätzlicher Expertise” in den Bereichen der technischen Gebäudeausrüstung und Inbetriebnahme unterstützen.

Großteil der Fläche vermietet

Da der Abschluss der Inbetriebnahmephase vor der Wintereinzelhandelssaison nicht möglich sei, werde URW in Rücksprache mit den Mietpartner:innen einen neuen Eröffnungstermin unter Berücksichtigung der Frühjahrseinzelhandelssaison festlegen.

Die Flächen für Einzelhandel, Gastronomie, Unterhaltung und Kultur des Einkaufszentrums sind zu 93 Prozent vermietet, wobei mehr als 75 Prozent der vermieteten Flächen bereit zur Eröffnung beziehungsweise in einem fortgeschrittenen Stadium der Fertigstellung sind.

Zu den Mietenden aus dem Bereich Mode und Sport gehören Einzelhändler wie Breuninger, Intersport, JD Sports sowie Foot Locker, Marken wie H&M, Mango, Tommy Hilfiger und Calvin Klein sowie die Wäschemarken Calzedonia und Intimissimi.

Erneute Verzögerungen

Es ist nicht das erste Mal, dass es Probleme auf der Baustelle des Großprojekts gibt. Erst Mitte August sorgten technische Probleme für Verzögerungen in einem Teilbereich. Diese sollten der allgemeinen Eröffnung allerdings nicht im Weg stehen.

Ursprünglich war die Eröffnung für April dieses Jahres vorgesehen, allerdings gelangte damals Grundwasser in einen Bereich im Untergeschoss. In diesem Teil ist eine zentrale technische Anlage untergebracht und die Inbetriebnahme wurde verzögert. Daraufhin wurde die Eröffnung auf August verschoben. Auch dieser Termin konnte erneut nicht eingehalten werden, weswegen die Eröffnung auf Mitte Oktober verlegt wurde.

Derzeit läuft eine umfassende, unabhängige Untersuchung, die sich darauf konzentriert, die Hauptursachen für die erheblichen Kostensteigerungen und Verzögerungen zu identifizieren. Diese wird vom französischen Beratungsunternehmen Accuracy mit einer Expertise für forensische Buchhaltung sowie der US-amerikanischen Wirtschaftskanzlei White & Case als Rechtsberatung durchgeführt.