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VF Corporation schreibt 2023 tiefrote Zahlen und holt neuen CFO von Spotify

Von Jule Scott

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Credits: The North Face

Die Umstrukturierung von VF Corporation scheint bislang noch keine Früchte zu tragen.

Der US-amerikanische Bekleidungsanbieter verzeichnete im vierten Quartal hohe Verluste und einen starken Umsatzrückgang und musste das Geschäftsjahr 2023/24 mit entsprechenden Einbußen abschließen, teilte VF Corporation am Mittwochabend mit.

Im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr belief sich der Konzernumsatz demnach auf 10,45 Milliarden US-Dollar (9,64 Milliarden Euro). Damit lag er um zehn Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sanken die Erlöse unterm Strich sogar um elf Prozent.

Marke Vans und die Region Amerika bereiten weiterhin Probleme

Für gewöhnlich ein Lichtblick im Portfolio der Marke konnte selbst The North Face seine Erlöse lediglich um 2 Prozent (währungsbereinigt +1 Prozent) auf 3,67 Milliarden US-Dollar steigern. Damit war die Outdoor-Marke die einzige im Portfolio der Gruppe, die keinen Umsatzrutsch verzeichnete. Bei den übrigen Konzernmarken ging es hingegen abwärts. Der Umsatz von Vans, dem derzeit größten Sorgenkind des Konzerns, rutschte um 24 Prozent (währungsbereinigt -25 Prozent) auf 2,79 Milliarden US-Dollar ab. Bei Timberland schrumpfte er um 13 Prozent (währungsbereinigt -14 Prozent) auf 1,56 Milliarden US-Dollar, bei Dickies um 15 Prozent (währungsbereinigt -15 Prozent) auf 725,2 Millionen US-Dollar. Die kleineren Labels der Unternehmensgruppe kamen zusammen auf 1,82 Milliarden US-Dollar.

Ursächlich für die Einbußen war insbesondere die anhaltende schwache Nachfrage in Amerika. Dort sanken die Konzernerlöse um 18 Prozent (währungsbereinigt -19 Prozent) auf 5,46 Milliarden US-Dollar. In der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika wurde ein Umsatz von 3,42 Milliarden US-Dollar verzeichnet (währungsbereinigt +4 Prozent). Im asiatisch-pazifischen Raum erzielte VF wiederum ein Plus von drei Prozent (währungsbereinigt +7 Prozent) auf 1,56 Milliarden US-Dollar.

Unterm Strich rote Zahlen

Während der operative Gewinn im letzten Jahr um 80 Prozent auf 327,7 Millionen US-Dollar (302,28 Millionen Euro) abrutschte, verzeichnete VF Corporation in diesem Geschäftsjahr einen Verlust von 34,1 Millionen US-Dollar (31,45 Millionen Euro). Der ausgewiesene Nettoverlust lag bei 968,9 Millionen US-Dollar (893,73 Millionen Euro). Noch im Vorjahr lag der Nettogewinn bei 118,6 Millionen US-Dollar (110,0 Millionen Euro).

Dennoch blickt CEO Bracken Darrell positiv auf das vierte Quartal und das im März abgeschlossene Geschäftsjahr zurück. „Im 4. Quartal haben wir Fortschritte bei der Umsetzung unseres Transformationsprogramms Reinvent gemacht“, so der Chef nach knapp zehn Monaten im Amt. „Wir schlossen das Geschäftsjahr mit einem weiteren Bestandsabbau ab, der uns dabei half, einen operativen Cashflow von 1 Milliarde US-Dollar und einen freien Cashflow von über 800 Millionen US-Dollar zu erzielen und damit unsere Prognose zu übertreffen. Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2025 werden wir unsere umfassenderen Turnaround-Pläne weiter umsetzen.“

Um diese Pläne umzusetzen, sei es unerlässlich, die Sanierung der Americas und der Marke Vans voranzutreiben, die Kosten zu senken und Schulden zu tilgen sowie die aus der strategischen Portfolioüberprüfung resultierenden Maßnahmen voranzutreiben.

Neuer CFO kommt von Spotify

Ebenfalls Teil des Plans ist die Berufung eines neuen Chief Financial Officers (CFO). Paul Vogel wurde mit Wirkung zum 8. Juli zum Finanzchef des Mutterkonzerns von Marken wie Supreme, Vans und The North Face ernannt, wie das Unternehmen ebenfalls am Mittwochabend mitteilte.

Paul Vogel Credits: VF Corporation

Der designierte CFO wechselt von der Musikstreamingplattform Spotify zu VF Corporation. Dort war er von 2016 bis 2020 tätig und verdoppelte der Mitteilung zufolge den Umsatz des Unternehmens. Zuvor war er zwanzig Jahre lang im Investmentgeschäft tätig, unter anderem als Managing Director und Leiter der Investmentbanking-Abteilung der Bank Barclays und als globaler Sektorleiter für die US-amerikanische Vermögensverwaltungsgesellschaft AllianceBernstein tätig.

Darrell hob insbesondere Vogels operative und finanzielle Expertise in globalen, konsumorientierten Unternehmen sowie seine umfassenden Kenntnisse der Finanz- und Kapitalmärkte hervor. Vogels Fähigkeiten, so der CEO, werden entscheidend dazu beitragen, die finanzielle Position des Unternehmens zu stärken und profitables Wachstum zu fördern.

Im Februar wurde bekannt, dass Matt Puckett, der bisherige CFO des Unternehmens, seinen Posten im Laufe des Jahres räumen wird. Er war fast 23 Jahre lang in seiner Position tätig.

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