Vorteile bei der Zusammenarbeit mit weißrussischen Modemarken: „Wir haben eine einzigartige Position“
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Achtzehn Modemarken aus Weißrussland haben in den letzten zwei Jahren ihre Expansion in die Europäische Union vertieft. Durch das Coronavirus sind wohl noch besondere Herausforderungen hinzugekommen, aber sie schreiten mutig weiter voran: Nikolai Morozov der Marke Morozov und Larissa Balunova von Balunova sprechen über die Herausforderungen und Chancen. Und über das Projekt, an dem sie zusammen mit Unternehmen aus Moldawien teilnehmen: Ready to Trade.
Die größte Herausforderung der letzten Monate für die weißrussischen Betriebe? Die Verschiebung der Modemessen in Europa. Nach rund zwanzig Schulungen im Bereich Marketing, Management und Produktion, verschiedenen Messebesuchen und der Erstellung ihrer internationalen Website bestand der nächste Schritt darin, sich auf Modemessen zu präsentieren. Sie waren bereit dazu, doch dann fielen die Messen aus.
Inzwischen haben sich die Damenbekleidungsmarken wieder erholt. Der Fokus liegt jetzt auf Online Matchmaking zwischen den Modemarken aus Weißrussland und den Unternehmen der Europäischen Union, erklärt Projektkoordinator Andrei Fedarau. Die Marken erhalten jetzt Schulungen mit größerem Fokus auf E-Commerce sowie darauf, wie man online effizient Geschäfte macht und welche Regeln rund um Einfuhrzölle gelten. In den nächsten Monaten kann die Online-Anbindung dann wirklich beginnen.
Weißrussische Modeunternehmen dehnen sich in die EU aus
Morozov und Balunova sind zwei Unternehmen, die an dem Projekt Ready to Trade vom CBI (Zentrum zur Förderung von Importen aus Entwicklungsländern, www.cbi.eu) in Zusammenarbeit mit ITC (International Trade Centre. www.intracen.org) im Auftrag der Europäischen Union und mit Hilfe von Branchenexperten teilnehmen. Warum möchten sie in die EU expandieren?
„Weißrussland steht sowohl Russland als auch der Europäischen Union nahe. Es wäre eine Schande, diese Möglichkeiten nicht zu nutzen,“ sagt Nikolai Morozov. Mit seiner Marke für (Business-) Damenmode im mittelhohen Segment tätigte er bereits Geschäfte mit tschechischen, polnischen und deutschen Kunden, aber er möchte nun auch mit anderen Ländern der EU arbeiten. „Durch die Teilnahme am CBI-Projekt habe ich viel mehr Selbstvertrauen bekommen, um das auch wirklich anzugehen.“
Nach ihrer Präsentation auf der Belarus Fashion Week sah Larissa Balunova ihre Chancen in der EU. „Es kamen viele europäische Modefachleute mit positivem Feedback auf mich zu. Käufer, Modejournalisten. Sie sagten, dass meine Marke gut in den Europäischen Markt passen würde.“ Ihr Ziel ist es, Geschäfte mit beliebten Webshops in der EU zu machen. In Bezug auf Ladengeschäfte geht sie davon aus, dass ihre Damenmodemarke mit minimalistischem Schnitt und frohen Farben sowohl gut zu großen Warenhäusern als auch zu Boutiquen passt. Sie hat deshalb vor, mit einem Repräsentanten in einem Ausstellungsraum zusammenzuarbeiten.
Die Vorteile für europäische Unternehmen
Morozov zufolge haben Modemarken aus Weißrussland auch eine einzigartige Position auf dem Markt, da sie gut beobachten können, welche Wünsche die Kunden sowohl in Russland als auch in der EU haben. „Unsere Designs sind deshalb ein einmaliger Mix,“ erklärt der Modedesigner.
Die Identität der weißrussischen Entwürfe wird laut Morozov durch die heutige politische Situation im Land verstärkt. Modedesigner haben das Bedürfnis, sich durch ihre Kleidung zu äußern. Balunova fügt hinzu: „Das passt genau zur Tendenz unseres Landes, sich auf friedliche Art und Weise gegen die Regierung auszusprechen, ohne Gewalt, aber mit Mode.“
Möglichkeiten der Zusammenarbeit
Die Marken sind zu jeglicher Form der Zusammenarbeit bereit. Morozov geht davon aus, dass ein Wissensaustausch mit einer Trendagentur in der EU für beide Parteien wertvoll sein kann. Auch kann es viel für Marken bedeuten, die ihre eigene Kollektion in Weißrussland produzieren lassen möchten. „Wir haben geografisch gesehen eine so gute Position, dass wir sehr schnell produzieren können,“ sagt er. „Und es bedeutet auch, dass wir hochwertige Kollektionen zu einem attraktiven Preis anbieten können.“
Balunova: „Wir haben Erfahrung mit dem gesamten Produktionsverfahren. Wir entwerfen Kollektionen, wir können Muster erstellen, wir wissen alles über die technischen Aspekte im Modebereich und wir können das Produkt herstellen. Wir haben gute Maschinen und Software sowie geschultes Personal.“
Ready to Trade
Das Projekt Ready to Trade wird von EU4Business finanziert, einer Initiative für Klein- und Mittelbetriebe der östlichen EU-Partnerschaftsländer. Für weitere Informationen zu diesem Programm siehe hier. Für weitere Informationen über die teilnehmenden Unternehmen siehe: https://www.cbi.eu/sites/default/files/inline-files/R2T%20profiles.pdf
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