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Dank Online-Boom: Handelsverband rechnet für 2021 mit Umsatzplus von 1,5 Prozent

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Foto: Ying Tang/Nur Photo via AFP

Trotz anhaltender Auswirkungen der Covid-19-Pandemie prognostiziert der Handelsverband Deutschland (HDE) der Branche ein leichtes Umsatzwachstum im laufenden Jahr. Der Gesamtumsatz der deutschen Einzelhändler werde 2021 voraussichtlich eine Höhe von 586,1 Milliarden Euro erreichen und damit um 1,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres liegen, erklärte die Branchenorganisation am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz. Voraussetzung sei, dass es keine weiteren Lockdowns gebe und die Infektionszahlen niedrig blieben, so der Verband.

Zu verdanken ist das erwartete Umsatzplus ausschließlich dem Onlinehandel, dessen Jahreserlöse der Prognose zufolge um 19,6 Prozent auf 87,1 Milliarden Euro steigen werden. Der stationäre Einzelhandel muss sich hingegen auf einen leichten Rückgang einstellen. Sein Umsatz wird nach Schätzung des HDE um 1,1 Prozent auf 499,0 Milliarden Euro sinken. Besonders negativ betroffen war demnach erneut der stationäre Modehandel, dem der Verband ein Umsatzminus von 13,2 Prozent vorhersagt. Die Erlöse in diesem Segment würden damit um 37 Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 liegen, erklärte die Organisation.

HDE-Hauptgeschäftsführer Genth: Bekleidungshandel hat „extrem gelitten“

HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth verwies vor allem auf die gravierenden Folgen der pandemiebedingten Ladenschließungen in den ersten Monaten des Jahres: „Die positive Entwicklung in den letzten Wochen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das erste Halbjahr insbesondere für den Innenstadthandel verloren ist. Extrem gelitten hat der Bekleidungseinzelhandel, dessen Erlöse um rund ein Drittel geschrumpft sein dürften“, erklärte er.

Einer Umfrage des Verbands zufolge rechnen aktuell 46 Prozent der Bekleidungshändler für 2021 mit einem deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr, 14 Prozent erwarten ein leichtes Minus. Lediglich 27 Prozent der befragten Unternehmen gehen von Umsatzzuwächsen aus. Zu den Gewinnern zählten in den ersten Monaten des Jahres neben dem Onlinehandel auch die Fahrrad- und Lebensmittelanbieter: In beiden Segmenten übertrafen die Erlöse bereits im Zeitraum von Januar bis April das entsprechende Vorjahresniveau.

„Krise ist noch nicht vorbei“: Verband fordert weitere politische Unterstützung

Angesichts der schrittweisen Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen hofft die Branche nun auf eine merkliche Erholung. 44 Prozent der befragten Händler rechneten mit Umsatzzuwächsen im zweiten Halbjahr, erklärte der HDE. Genth warnte jedoch vor zu großen Erwartungen: „Die Krise ist noch nicht vorbei, für viele Einzelhändler ist die Lage nach wie vor sehr schwierig“, betonte er. Die Branche brauche daher „jetzt die richtigen Rahmenbedingungen von der Politik, um nach der Krise wieder durchstarten zu können“. Für die vom Verband befragten Händler würden dabei „insbesondere Forderungen gegen neue Steuerlasten, für mehr Wettbewerbsfairness in der Plattformökonomie und Unterstützung für Innenstädte“ im Vordergrund stehen, erklärte der HDE.

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