HDE sieht leichte Erholung der Verbraucherstimmung
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Die Kauflaune der Deutschen hat sich nach Erkenntnissen des Handelsverbands Deutschland (HDE) etwas erholt. Nachdem die Verbraucherstimmung im Mai aufgrund der Covid-19-Pandemie auf einen „historischen Tiefststand“ abgesackt war, stieg das HDE-Konsumbarometer für den Juni wieder leicht an.
Der monatlich ermittelte Index, der auf einer Befragung von etwa 2.000 repräsentativ ausgewählten Haushalten zu konsumrelevanten Themen beruht, sei von 90,53 auf 93,51 Punkte gestiegen, erklärte die Branchenorganisation am Dienstag. „So wie die Einschränkungen des öffentlichen Lebens von Woche zu Woche in kleinen Schritten gelockert wurden, hellte sich auch die Stimmung der Verbraucher ein Stück auf“, so der HDE.
Der Verband warnte jedoch vor allzu großem Optimismus: Trotz der „moderat gestiegenen Konsumneigung“ sei es angesichts zahlreicher Unwägbarkeiten „zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen“. Zudem liege der Index weiterhin deutlich unter dem Wert des Vorjahres: „Von einer ‚guten‘ Konsumlaune sind Deutschlands Verbraucher mithin noch weit entfernt“, betonten die Studienverfasser.
Die Kauflaune der Deutschen steigt wieder – aber auch die Sparneigung
Immerhin konnte der Abwärtstrend der vorherigen Monate im Juni gestoppt werden. Nach Angaben des HDE lag das unter anderem daran, dass die Befragten angesichts der zunehmenden Aufhebung von Schutzmaßnahmen wieder mit einem Anziehen der Konjunktur rechneten. Dementsprechend seien die individuellen Einkommenserwartungen gestiegen.
So legte auch die Anschaffungsneigung im Vergleich zum Mai zu. Ein Grund dafür ist, dass die Verbraucher nun Einkäufe nachholen können, die wochenlang aufgrund des weitgehenden Lockdowns im Einzelhandel nicht möglich waren.
Angesichts der weiter herrschenden Risiken setzen die Deutschen aber gleichzeitig auf Sicherheit: Die verfügbaren Mittel würden „nicht ausschließlich für den Konsum verwendet“, so der HDE. Vielmehr planten die Befragten, mehr zu sparen. „Die Verbraucher sind anscheinend – auch wenn sie für die nächsten drei Monate eine marginale Verbesserung erwarten – noch skeptisch, was die mittelfristige Entwicklung in Zeiten von Corona angeht, so dass sie bestrebt sind, ein Finanzpolster aufzubauen“, erklärte der Verband.
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Foto: Ying Tang/NurPhoto via AFP