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HDE: Steigende Infektionszahlen und hohe Inflation lassen Kauflaune im September weiter sinken

Von Jan Schroder

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Einzelhandel
Foto: Ying Yang/Nur Photo via AFP

Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet im September eine erneute Verschlechterung der Kauflaune. Als Grund nannte die Branchenorganisation die aktuelle Entwicklung der Covid-19-Pandemie: „Bei steigenden Infektionszahlen stockt die Impfkampagne. Beide Faktoren schlagen sich vor allem in der Entwicklung der Anschaffungsneigung sowie den Konjunkturerwartungen nieder und begünstigen die Abkühlung der Verbraucherstimmung“, erklärte der HDE am Montag.

Der Verband bezog sich auf das aktuelle HDE-Konsumbarometer für den September, das wie in jedem Monat auf der Befragung von 2.000 Personen zu konsumrelevanten Themen beruhte. Der Index ist demnach den zweiten Monat in Folge gesunken und mit 98,39 Punkten praktisch auf das Vorjahresniveau (98,34 Punkte) abgesackt.

Verbraucher müssen sich auf „neue Rahmenbedingungen für den privaten Konsum“ einstellen

„Die Entwicklung der Verbraucherstimmung fällt dabei in eine Zeit, die durch einen Wandel im Infektionsgeschehen gekennzeichnet ist. Die Infektionszahlen steigen – saisonal früher als im Vorjahr – und ihre Entwicklung weist eine größere Geschwindigkeit auf als das Fortschreiten der Impfkampagne, obwohl nunmehr auch Jugendliche ab zwölf Jahre ein Impfangebot gemacht wird“, erklärten die Studienverfasser. Die Verbraucher müssten sich nun „bei weiter zunehmendem Infektionsgeschehen auf neue Rahmenbedingungen für den privaten Konsum einstellen“.

Insgesamt schätzen die Befragten die Entwicklung der Gesamtkonjunktur pessimistischer ein als im Vormonat. Die individuelle Einkommenserwartung blieb im Vergleich zum August weitgehend stabil, allerdings rechnen die Verbraucher angesichts des zuletzt kräftig anziehenden Inflationstrends mit steigenden Preisen. Damit verkleinere sich der „subjektive finanzielle Konsumspielraum“, erläuterten die Marktforscher. So ergab sich im September ein „deutlicher Rücksetzer“ bei der Anschaffungsneigung. Die Sparbestrebungen lagen hingegen in etwa auf dem Niveau des Vormonats.

Politische Weichenstellungen „entscheidend“ für die künftige Konsumentwicklung

Angesichts des Abwärtstrends bei der Verbraucherstimmung befürchten die Studienverfasser, dass das „weitere Wachstum des privaten Konsums in den kommenden Monaten gedämpft werden“ könnte. Zwar dürfte die „vierte Welle“ der Pandemie aufgrund der Impfkampagne „mit weniger gravierenden Auswirkungen einhergehen“, entscheidend sei aber, „wie die Politik mit dem weiter anziehenden Infektionsgeschehen umgehen wird“.

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