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JLL: Discounter bei Neuanmietungen von Einzelhandelsflächen vorn

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Der Mietmarkt für Einzelhandelsflächen in Deutschland war im vergangenen Jahr deutlich erlahmt. Im zweiten Quartal registrierte das Immobilienunternehmen JLL nun einen leichten Aufwärtstrend bei den Neuvermietungen. Das lag vor allem daran, dass sich Discounter hierzulande expansionsfreudig zeigten.

„Nach drei rückläufigen Quartalen bekommt der Vermietungsmarkt für Einzelhandelsimmobilien zum Halbjahr 2018 wieder Boden unter die Füße“, erklärte JLL. Der Gesamtumsatz habe mit 239.000 Quadratmetern aus 521 Abschlüssen in den ersten sechs Monaten „nur noch knapp 7.000 Quadratmeter unter dem Vorjahresergebnis“ gelegen.

Weit mehr als die Hälfte der seit Jahresbeginn neu vermieteten Flächen gingen nach Angaben der Immobilienexperten an „internationale Konzepte aus dem Niedrigpreissegment“. Auf diese Sparte entfielen demnach insgesamt 161.000 Quadratmeter. „Besonders heraus stach dabei die Kaufhauskette Woolworth mit zehn Abschlüssen, gefolgt von Kik (6) und Tk Maxx (4)“, erklärte das Maklerhaus. Zudem seien die Ketten Decathlon (4 Neueröffnungen) und Hema (5) in den vergangenen Monaten auffällig aktiv gewesen. Angesichts der Zurückhaltung in anderen Segmenten, etwa im Bekleidungshandel, dessen Anteil an den neu vermieten Flächen von 28 auf 26 Prozent schrumpfte, seien die Discounter damit zuletzt „der Rettungsanker für die Einzelhandelsvermietung“ gewesen, so JLL.

Die höchsten Mieten werden weiterhin im Münchener Zentrum erzielt

Insgesamt beobachtete das Maklerhaus eine stärkere Konzentration auf die zehn wichtigsten deutschen Metropolen. Dort seien im ersten Halbjahr 90.000 Quadratmeter neu vermietet worden. Ihr Anteil am Gesamtumsatz stieg damit von 23 Prozent im Vorjahreszeitraum auf vierzig Prozent. Den Spitzenplatz bei den Neuvermietungen belegte Berlin mit einer Fläche von 17.600 Quadratmetern, was eine Steigerung um dreißig Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 bedeutete.

Die Attraktivität der Metropolen spiegelte sich auch in der Entwicklung der Spitzenmieten: Während sie in den teuersten Einkaufsstraßen der zehn wichtigsten Großstädte weitgehend konstant blieben, gaben sie in kleineren Städten nach. So sanken sie in Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern im Schnitt um fünf Prozent.

Die höchsten Monatsmieten pro Quadratmeter wurden nach Angaben des Immobilienunternehmens auch im zurückliegenden Halbjahr in München aufgerufen: Im Bereich Kaufingerstraße/Marienplatz (Foto) lagen sie wie im Vorjahreszeitraum bei 360 Euro pro Quadratmeter. Auf den Rängen zwei und drei folgten die Berliner Tauentzienstraße (330 Euro pro Quadratmeter) und die Zeil in Frankfurt am Main (310 Euro pro Quadratmeter). Auch hier ergaben sich jeweils keine Veränderungen zum Vorjahr.

Foto: ©Nagy/Presseamt München
JLL