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Premium-Chefin Anita Tillmann zieht Bilanz: „Besser als von einigen im Vorfeld erwartet“

Von Jan Schroder

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Messen

Bild: FashionUnited

Der Modestandort Berlin gewinnt nach den Turbulenzen im Zuge der Covid-19-Pandemie wieder Konturen. Erstmals seit drei Jahren fanden in der vergangenen Woche die Modenschauen der Fashion Week zeitgleich mit den Messen der Premium Group statt – und boten den vielen Fachbesucher:innen trotz einiger Umbrüche wieder das aus Vor-Corona-Zeiten gewohnte vielfältige Programm.

„Wir sind froh, dass die Branche wieder in Berlin bei uns und im Rahmen der Fashion Week zusammenkam“, betonte Jörg Arntz von der Premium Group in der am Freitag veröffentlichten Saisonbilanz der Messegesellschaft. „Es wurde viel diskutiert darüber, ob und warum es in Deutschland wenig Zusammenhalt gibt in der Branche, obwohl es alle befürworten. Es hat sich gezeigt, dass wir eine gemeinsame Plattform brauchen, um uns auszutauschen, zu informieren, inspirieren zu lassen, Neues zu entdecken und vor allem, um Optimismus zu verbreiten.“ In der soeben beendeten Saison sei dieses Ziel erreicht worden: „Die Stimmen sind zum Großteil positiv. Berlin ist gesetzt und wir freuen uns auf den Sommer“, betonte Arntz.

Bild: FashionUnited

Die Premium präsentiert sich erneut überschaubarer

Die Premium hatte in der vergangenen Woche darüber hinaus besonderen Grund zum Feiern: Die Hauptmesse zelebrierte ihr 20-jähriges Bestehen. Zum zweiten Mal nach dem Comeback in der Hauptstadt fand sie auf dem Gelände der Messe West unter dem Funkturm statt. Dort wurde allerdings erneut deutlich, dass die Lage nicht mehr dieselbe ist wie vor der Pandemie. Rund 500 Marken zeigten nach Angaben der Veranstalter:innen ihre aktuellen Kollektionen auf der Premium und der Schwestermesse Seek – also nur noch etwa halb so viele wie zu früheren Glanzzeiten.

Bild: FashionUnited

Entsprechend überschaubar präsentierte sich die Premium bei der jüngsten Ausgabe – zumal die Messe von den labyrinthischen Räumlichkeiten in den Altbauten des Messegeländes in drei der voluminösen modernen Hallen umgezogen war. Viele der Aussteller:innen – darunter deutsche Mittelständler wie Gerry Weber, Olymp, Herrlicher oder Fynch-Hatton sowie internationale Marken wie Mango, Steve Madden, Floris van Bommel und Fabienne Chapot – nutzten die Weite, um ihre neuen Produkte auf äußerst großzügig bemessenen Standflächen vorzustellen, trotzdem blieb dazwischen viel Luft für die Besucher:innen.

Die Messegesellschaft sei „dem Wunsch der Branche, die Hallen neu zu strukturieren“, nachgekommen und freue sich „über die positive Resonanz“, heißt es im Abschlussbericht zum neuen Konzept. „Die Laufwege waren kürzer, das Catering wurde erweitert und die Segmentierung der Brands optimiert.“

Bild: FashionUnited

Die Seek findet internationalen Zuspruch

Kompakter, fokussierter und geschäftiger erschien die auf Streetwear und Accessoires spezialisierte Schwestermesse Seek, die diesmal auch räumlich klar von der Hauptveranstaltung getrennt und von dieser nur per Shuttle-Bus oder mittels eines längeren Fußmarsches erreichbar war. Wie schon beim Restart im vergangenen Sommer bereicherten zahlreiche nachhaltige Marken wie Ecoalf oder Lanius im Rahmen der Initiative „Conscious Club“ das Angebot.

Bild: FashionUnited

Nach Angaben der Veranstalter:innen fand das Sortiment der Seek großen Zuspruch bei namhaften Handelsunternehmen aus dem In- und Ausland: Vor Ort gewesen seien etwa Einkäufer:innen von „Galeries Lafayette (Frankreich), Jelmoli (Schweiz), The Room (Spanien), Dapper (Norwegen), Tomorrowland (Japan), Smallable (Frankreich), Urban Outfitters (UK), JD Sports (UK), Estnation (Japan), Chaos (Japan), Itk (Estland), Sportivo (Spanien), Marubeni (Japan) sowie nationale Größen wie Breuninger, 0519, Engelhorn, About You, P&C, KaDeWe Group, Allike, Zalando, Fast Forward, Outfittery und Wöhrl“.

Messechefin Tillmann sieht „nie da gewesenen Wandel“ in der Branche

Messechefin Anita Tillmann zog nach drei Veranstaltungstagen ein insgesamt positives Fazit: „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden und dankbar für hochkarätigen Gäste und viele Besucher:innen. Auf beiden Veranstaltungen wurde ein signifikantes Ordervolumen erreicht“, erklärte sie im Abschlussstatement. „Es war insgesamt sehr emotional und viel besser als von einigen im Vorfeld erwartet.“

Deutlich geworden sei jedoch auch, „dass sich unsere Branche in einer Phase des nie da gewesenen Wandels und der strukturellen Umstrukturierung befindet“, betonte Tillmann. „Unsere Veranstaltungen spiegeln diese Transformation wider“, erklärte sie. „Als Messeveranstalter können wir den Markt in Krisenzeiten natürlich nur bedingt outperformen.“

Bild: FashionUnited

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