10 nachhaltige Initiativen des Monats Juni 2019
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Auch im Juni zeigten Marken, Einzelhändler und innovative Unternehmen, dass Nachhaltigkeit nicht mehr nur ein Schlagwort ist, sondern tagtäglich in die Tat umgesetzt wird, etwa durch Stoffe wie Liquid Silk, die PrimaLoft New Evolve-Serie und andere revolutionäre Materialien. Zudem ist es einigen Unternehmen gelungen, Wasser und andere Ressourcen zu sparen. FashionUnited hat zehn solcher Bemühungen zusammengestellt, die allein im Juni angekündigt wurden.
Mit der neuen PrimaLoft „Next Evolve-Serie“, die ab Sommer 2020
erhältlich ist, hat der Funktionsfaserspezialist eine Reihe von Produkten
entwickelt, die sich die Eigenschaften von Tierfellen zum Vorbild nimmt. Je
nach Ausführung enthält die Serie einen Anteil an recyceltem Material (PCR)
von 58 bis 71 Prozent, ohne dass die Leistung beeinträchtigt wird. Die
PrimaLoft Next Evolve-Serie ist außerdem Bluesign- und
Öko-Tex-zertifiziert. Da sie aus 100 Prozent Polyester besteht, kann sie
chemisch recycelt und so Teil einer Kreislaufwirtschaft werden.
PrimaLoft entwickelt Stoff mit Eigenschaften von
Tierfell
Die Softwareplattform Teemill stellt Kleidungsstücke aus
wiederverwerteten,
natürlichen Materialien (keine Kunststoffe) her, auch für die Verpackung,
und übernimmt Verantwortung, auch wenn der Lebenszyklus eines Artikels
scheinbar vorbei ist: Jedes Produkt ist so konzipiert, dass zum Recycling
an Teemill zurückgeschickt werden kann, wenn es abgenutzt ist. Zudem wird
erst nach der Bestellung produziert, so dass es keine Überproduktion und
damit keinen Abfall gibt. Teemill stellt seine Plattform und Technologie
kostenlos zur Verfügung.
Teemill macht kreislauffähige Mode stylisch und Open
Source
Ab August sollen Kunden des Bekleidungsanbieters S.Oliver 15
Cents für jede Tüte zahlen. Im Gegenzug will S.Oliver mehrfach verwendbare
Baumwolltaschen zum Preis von 2,99 Euro anbieten, die in Zusammenarbeit mit
der Initiative Cotton made in Africa (CmiA) hergestellt werden. Einen Teil
der daraus resultierenden Einnahmen wird das Unternehmen wieder an die
Initiative spenden.
Nachhaltigkeit: S.Oliver schafft kostenfreie Papiertüten
ab
Im Rahmen ihrer Klimastrategie hat sich die österreichische Lenzing
Gruppe das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 netto kein CO2
mehr auszustoßen und wäre damit weltweit das erste Unternehmen, dem dies
gelingt. Bereits in den kommenden Jahren will der Faserproduzent seine
CO2-Emissionen in den kommenden Jahren substantiell reduzieren und mehr als
100 Millionen Euro in Einsparungen von Energie und die Umstellung auf
erneuerbare Energien und neue Technologien investieren, insbesondere das
Wachstum mit Spezialfasern, vor allem durch die besonders
umweltfreundlichen Fasern der Marke Tencel.
Lenzing Gruppe verpflichtet sich zur Produktion ohne
CO2-Emissionen
Der Bekleidungskonzern C&A konnte im letzten Jahr durch die
Beschaffung nachhaltigerer Baumwolle und Viskose 116.000 Tonnen CO2
einsparen, was etwa dem Jahresausstoß von 70.000 Autos entspricht. Durch
mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und Textilproduktion konnte zudem
der Wasserverbrauch um eine Milliarde Kubikmeter reduziert werden - was dem
Fassungsvermögen von etwa 400.000 Wettkampf-Schwimmbecken entspricht.
Außerdem wurden In Europa, Brasilien und Mexiko knapp 4 Millionen
Kleidungsstücke mit revolutionärer „Cradle to Cradle Certified
Gold“-Zertifizierung verkauft.
C&A sparte 2018 116.000 Tonnen CO2 und 1 Milliarde
Kubikmeter Wasser ein
Das französische Modehaus Chanel hat zusammen mit dem Start-Up
Evolved by Nature mit Seidenkokons und Wasser Liquid Silk entwickelt, einen
Stoff, der einen natürlichen Ersatz für Ausrüstungsmittel, Additive und
Mikrokunststoffe auf Erdölbasis bietet, die in der Textil- und
Kosmetikindustrie üblich sind.
Chanel investiert in Start-up, das Textilchemikalien
durch flüssige Seide ersetzt
Der US-Modekonzern Gap Inc. will bis zum Jahr 2025 100 Prozent
seiner Baumwolle aus nachhaltigeren Quellen beziehen, die Wasser durch
bessere Bewässerungspraktiken effizienter nutzen und so Baumwollbauern
unterstützen. Ein Großteil von Baumwolle weltweit wird in Gebieten
angebaut, in denen die Menschen aufgrund von Umweltverschmutzung und Dürren
schlechten Zugang zu sauberem Wasser haben - eine Situation, die durch den
Klimawandel noch verschärft wird. Die Beschaffung von nachhaltig angebauter
und bezogener Baumwolle soll dies geändert werden.
Gap Inc. will bis 2025 Baumwolle für alle Marken zu 100
Prozent nachhaltig beschaffen
Die globale Nachhaltigkeitsinitiative Fashion for Good hat in
ihrem Good Shop ein neues Thema namens „Colour“ gestartet, das alternative
Methoden zur Färbung von Textilien und Schuhen untersucht. Mit 5 Billionen
Litern pro Jahr macht die Textilfärberei heute 20 Prozent der weltweiten
Wasserverschmutzung aus und ist für unzählige Gesundheits- und
Umweltprobleme durch 8.000 verwendete Chemikalien verantwortlich. Sechs
Marken und Designer hinterfragen deshalb aktuelle Färbeprozesse in der Mode
und stellen Alternativen vor, die im Good Shop erkundet werden können.
Fashion for Good stellt neues Thema „Colour“
vor
Das britische Unternehmen Supplycompass ist einerseits ein
geprüftes Herstellernetzwerk, andererseits ein Produktionsmanagement-Tool ,
das kleinen und mittleren Mode-, Accessoire- und Innenausstattungsmarken
helfen will, verantwortungsvoll produzierte Produkte im Ausland
herzustellen. Das Unternehmen verbindet rund 40 Marken mit einer
ausgewählten Gruppe von Lieferanten und Herstellern, die mit nachhaltigen
Materialien arbeiten - die meisten davon in Indien und Portugal, aber auch
Unternehmen aus Nepal, Sri Lanka und Spanien sind Teil des Netzwerks.
Wie wird eine Modemarke nachhaltiger? Supplycompass
vermittelt Lieferanten
In diesem Sommer hat Wrangler als erstes Unternehmen
schaumgefärbte Denim unter dem Namen Indigood als Teil der Icons
Herbst/Winter 2019 Kollektion auf den Markt gebracht. In der
Dry-Indigo-Technologie wird kein Wasser verwendet und das Abwasser wird
praktisch eliminiert und im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren werden 60
Prozent Abfall reduziert und weniger Energie verbraucht.
Wrangler führt schaumgefärbte Denim im Sommer
ein
Informieren Sie sich hier über die neuen nachhaltigen Initiativen der Modewelt des nächsten Monats.
Foto: Tatiana Cardeal für die C&A Foundation