Das Debakel zwischen Boohoo und Frasers: Ein Blick auf den „Krieg der Worte“
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Kurz vor Weihnachten erreichte der Machtkampf im Vorstand zwischen den größten Akteur:innen der britischen Fast-Fashion-Branche, der Boohoo Group und der Frasers Group, seinen Höhepunkt. Die Boohoo-Anteilseigner:innen stimmten gegen die Forderung von Frasers, eine Vertretung im Vorstand zu erhalten. Diese Entscheidung folgte auf eine öffentliche Auseinandersetzung zwischen den beiden Unternehmen, geprägt von gegenseitiger Kritik und offensichtlichem Groll, wobei keine Seite bereit war, nachzugeben oder auf die Forderungen der anderen einzugehen.
Um das Ausmaß dieses Debakels zu verstehen, werfen wir einen Blick zurück auf die Ereignisse, die zu dieser Eskalation führten. Hier eine kurze Zusammenfassung:
20. Juni 2023:
Die Frasers Group erwarb ihren ersten Anteil an der Boohoo Group in Höhe von fünf Prozent der Unternehmensanteile und wurde damit offiziell zu einem der Hauptaktionär:innen des Einzelhändlers. Zu diesem Zeitpunkt war die Motivation in Boohoos starker Marktstellung bei jungen weiblichen Konsument:innen begründet, was Frasers als eine „attraktive Investition“ betrachtete. In der Folge wurde Frasers mit einem Anteil von 27 Prozent zum größten Anteilseigner von Boohoo.
11. Januar 2024:
Boohoo geriet wegen falscher „Made in the UK“-Kennzeichnungen unter Beschuss. Laut einer BBC Panorama-Untersuchung stammten etwa 250 Kleidungsstücke mit dieser Kennzeichnung tatsächlich aus Südasien. Boohoo erklärte, das falsche Etikettieren sei auf einen „menschlichen Fehler“ zurückzuführen.
1. Februar:
Boohoo geriet in Konflikt mit Kreditgeber:innen, nachdem Gläubiger:innen eines Schuldenanteils von 75 Millionen Britische Pfund die Fristverlängerung um ein Jahr ablehnten.
8. Mai:
Boohoo verzeichnete im Geschäftsjahr bis zum 29. Februar Verluste in Höhe von nahezu 160 Millionen Britische Pfund und sprach von „schwierigen Marktbedingungen“. In diesem Zeitraum sanken die Umsätze um 17 Prozent auf 1,46 Milliarden Britische Pfund, während die Kernmarken eine „positive Entwicklung“ ihrer Leistung verzeichneten.
28. Mai:
Drei Führungskräfte von Boohoo verzichteten auf Bonuszahlungen in Millionenhöhe, die im Rahmen eines Anreizplans vorgesehen waren, obwohl sie ihre finanziellen Ziele nicht erreicht hatten. Dieser Schritt folgte auf eine heftige Gegenreaktion der Anteilseigner:innen. Ab diesem Moment wurde die wachsende Ungeduld der Investor:innen zunehmend sichtbar.
29. Juli:
Ein Bloomberg-Bericht deutete darauf hin, dass Boohoo Berater:innen von FTI Consulting engagiert hatte, um eine Refinanzierung eines Teils seiner 325 Millionen Britische Pfund Schulden zu besprechen.
11. September:
Boohoo kündigte an, sein US-Lagerhaus zu schließen und US-amerikanische Bestellungen aus Großbritannien zu bedienen. Dies wurde als Maßnahme zur Marktexpansion und zur Erweiterung des Produktsortiments für US-Kund:innen dargestellt. Analyst:innen spekulierten jedoch, dass die Entscheidung auf Schwierigkeiten beim Markteintritt in den USA zurückzuführen sein könnte.
30. September:
Gerüchte kursierten, dass Aktionär:inne und einige Führungskräfte eine Abspaltung der besser performenden Marken von Boohoo forderten. Laut Quellen der „Times“ standen Debenhams und Karen Millen im Mittelpunkt dieser Gespräche.
18. Oktober:
Neben der Ankündigung, dass CEO John Lyttle zurücktreten werde, bestätigte Boohoo die Einleitung einer strategischen Überprüfung, bei der Optionen zur Unternehmensstruktur geprüft werden sollen. Diese Entscheidung folgte auf eine Refinanzierungsvereinbarung über 222 Millionen Britische Pfund, um die „nächste Entwicklungsphase“ zu unterstützen.
24. Oktober:
Frasers forderte öffentlich, den Gründer Mike Ashley als CEO von Boohoo einzusetzen, und schlug Mike Lennon als weiteren Direktor vor. Frasers begründete dies mit einer „Führungskrise“ bei Boohoo und kritisierte die schlechte Handelsleistung sowie den Einbruch des Aktienkurses.
Am selben Tag wies Boohoo die Behauptung zurück, Frasers habe bereits vor dem 18. Oktober Ashleys Ernennung gefordert, und betonte, dass Interessenkonflikte zwischen Ashley, Lennon und Boohoo von Belang seien, insbesondere angesichts von Frasers' Beteiligungen an Wettbewerbern wie Asos.
1. November:
Dan Finley, Chef von Debenhams, wurde zum neuen CEO von Boohoo ernannt, was die Forderung von Frasers erneut ignorierte und die Spannungen verschärfte.
13. Dezember:
Boohoo deutete in einem Brief an, dass es bereit wäre, Frasers einen Sitz im Vorstand anzubieten, sofern ein „geeigneter Kandidat“ vorgeschlagen würde. Ashley und Lennon wurden jedoch erneut ausgeschlossen, da sie enge Verbindungen zu Wettbewerber:innen hätten.
20. Dezember:
Die Anteilseigner:innen von Boohoo lehnten mit 64 Prozent der Stimmen die von Frasers eingebrachten Vorschläge ab, womit Ashleys und Lennons Bestrebungen, in den Vorstand aufgenommen zu werden, offenbar beendet wurden. CEO Dan Finley betonte, dass das Unternehmen „erheblich unterbewertet“ sei und die entscheidende Arbeit noch bevorstehe.
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