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Fokus auf bestehende Marken: Calida Group verkündet Strategiewechsel

Von Jan Schroder

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Ein Store der Wäschemarke Calida Bild: Calida Group

Erst vor knapp zwei Jahren hatte der schweizerische Textilkonzern Calida Holding AG ambitionierte Wachstumspläne vorgestellt. Weil die gewünschten Erfolge allerdings ausblieben, verkündete die Muttergesellschaft von Marken wie Calida, Aubade und Cosabella nun am Dienstag einen Kurswechsel.

Der Konzern setzt künftig auf organisches Wachstum

„Nachdem die 2021 definierte Wachstumsstrategie nicht die geplante Geschäftsentwicklung brachte, wird sich die Calida Group in den kommenden drei Jahren auf die Optimierung des Geschäftes mit den bestehenden profitablen Konzernmarken konzentrieren“, erklärte Felix Sulzberger, der exekutive Verwaltungsratspräsident, in einem Statement. „Mit der Fokussierung auf die operative Exzellenz unserer Marken gilt unser Augenmerk einem soliden organischen Wachstum und einer überdurchschnittlichen EBIT-Marge, um Mehrwert für unsere Kundinnen, Aktionäre und Mitarbeitenden zu schaffen.“

Zuvor hatte die Unternehmensgruppe das Ziel gehabt, unter anderem durch Akquisitionen im Wäschesegment zu wachsen. Doch der Plan ging nicht auf. Das im Frühjahr vergangenen Jahres erworbene Kölner Label Erlich Textil steht längst wieder zum Verkauf, auch bei der wenig später übernommenen US-Marke Cosabella laufen die Geschäfte schlechter als geplant.

Hohe Wertberichtigungen bei Cosabella – Onlineshop Onmyskin wird eingestellt

Während Erlich Textil bereits abgeschrieben ist und die endgültige „Devestition“ für das Schlussquartal des laufenden Jahres erwartet wird, hält der Konzern an Cosabella fest – was nun erst einmal zusätzliche Ergebnisbelastungen verursacht.

Weil die Geschäftsentwicklung „nach wie vor deutlich hinter dem ursprünglichen Business Case“ zurückgeblieben sei, würden bei der Marke Wertberichtigungen im Umfang von 33 bis 43 Millionen Schweizer Franken vorgenommen, teilte das Unternehmen mit. Zudem fielen bei Cosabella im laufenden Jahr „zusätzlichen Aufwendungen“ in Höhe von rund sechs Millionen Schweizer Franken an. Die „Optimierung der Markenstrategie und die konsequente Integration“ des Labels werde nun „vorangetrieben“, erklärte der Konzern. Dabei mitwirken soll Silvia Campello, die Ende August zur neuen General Manager der Marke befördert wurde.

Der Konzern verkündete zudem, dass er im Zuge der angestrebten Fokussierung auf den E-Commerce der eigenen Marken den „verlustbringenden“ Multibrand-Onlineshop Onmyskin.com einstellen wird. Die daraus resultierenden „Abwicklungskosten“ bezifferte das Unternehmen auf insgesamt rund drei Millionen Schweizer Franken. Aktuell würden „verschiedene Optionen für die Übernahme von Onmyskin.com durch Dritte geprüft“, erklärte die Unternehmensgruppe.

Das Management rechnet aufgrund von Sonderbelastungen mit einem Jahresverlust

Zusammen mit den bereits verbuchten Wertberichtigungen für Erlich Textil trügen die nun verkündeten Sonderbelastungen durch die Wertberichtigungen bei Cosabella und die Einstellung von Onmyskin dazu bei, dass die Calida Group das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust abschließen werde, teilte das Unternehmen mit.

Im kommenden Jahr soll es aufgrund der nun beschlossenen Maßnahmen aber wieder aufwärts gehen. „Die neue strategische Ausrichtung mit der Reduktion des Markenportfolios, dem Verzicht auf den Aufbau von Konzern-Plattformen sowie der Fokussierung auf operative Exzellenz wird bereits 2024 erste positive Auswirkungen auf die Ertragslage bringen“, heißt es in einer Mitteilung.

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