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Tom Tailor: Deutlicher Umsatzrückgang und rote Zahlen im dritten Quartal

Von Jan Schroder

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Der Umsatz des Hamburger Bekleidungskonzerns Tom Tailor Holding SE ist auch im dritten Quartal 2018 gesunken. Neben dem ungewöhnlich langen Sommer belasteten die Auswirkungen des Sanierungsprogramms „Reset“ und die anhaltende Schwäche der Marke Bonita die Geschäftsentwicklung. So rutschte das Unternehmen in die Verlustzone. Mit einem speziellen Maßnahmenpaket will der Vorstand nun versuchen, die im September nach unten korrigierte Jahresprognose zu erfüllen. Die Anleger zeigten sich wenig erfreut von den aktuellen Zahlen: Unmittelbar nach der Veröffentlichung am Dienstagmorgen brach der Aktienkurs um mehr als zehn Prozent ein.

Insgesamt schrumpfte der Konzernumsatz im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 10,7 Prozent auf 214,3 Millionen Euro. Die Erlöse der Kernmarke Tom Tailor sanken im Großhandel um 6,4 Prozent auf 97,7 Millionen Euro und im eigenen Einzelhandel um 10,2 Prozent auf 65,9 Millionen Euro. Das Unternehmen führte das vor allem auf gezielte Einschnitte im Rahmen des Sanierungsprogramms zurück: Bereinigt um die Effekte von „Reset“ sei der Umsatz der Marke um 1,9 Prozent gestiegen, erklärte der Konzern.

Der Konzern prüft "alle Optionen" für die kriselnde Marke Bonita

Weiter in der Krise steckt das Label Bonita: Seine Erlöse sanken um 18,5 Prozent auf 50,7 Millionen Euro. Die Marke habe „einen überproportionalen Umsatz- und Ergebnisrückgang“ hinnehmen müssen und damit „deutlich unterhalb unserer Erwartungen“ gelegen, räumte CEO Heiko Schäfer ein. Angesichts der anhaltenden Schwäche steht die Marke nun zur Disposition: Der Konzern werde sich „zunächst auf die Stabilisierung des Geschäfts konzentrieren und im weiteren Verlauf alle Optionen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung von Bonita prüfen“, erklärte Schäfer.

Die Probleme bei Bonita wirkten sich auch auf das Konzernergebnis aus: Angesichts der schwachen Nachfrage musste die Marke hohe Preisnachlässe gewähren, die Bruttomarge sank dementsprechend deutlich. Die aufgrund der Sanierungsmaßnahmen erzielten Margenverbesserungen im Segment Tom Tailor wurden dadurch aufgezehrt. So sank das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf Konzernebene um 89,5 Prozent auf 1,5 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust in Höhe von 0,3 Millionen Euro. Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch einen Überschuss in Höhe von 7,4 Millionen Euro verbuchen können.

Mit einem kurzfristigen Maßnahmenpaket will der Vorstand die Jahresprognosen erfüllen

„Mit Blick auf die Finanzkennzahlen auf Konzernebene können wir für das abgelaufene Quartal nicht zufrieden sein“, räumte Finanzchef Thomas Dressler ein. So besteht nun akuter Handlungsbedarf: „In den verbleibenden Monaten des vierten Quartals werden wir uns auf die Erreichung der neu gesetzten Prognose für 2018 konzentrieren“, erklärte CEO Schäfer. „Wir haben ein auf Umsatz fokussiertes Maßnahmenpaket zusammengestellt, mit dem wir wichtige Punkte kurzfristig adressieren.“ Dabei stünden „der Ausbau der digitalen Aktivitäten, die weiterhin konsequente Internationalisierung des Geschäfts sowie die Reduzierung von im dritten Quartal aufgelaufenen Lagerbeständen im Vordergrund“.

Foto: Tom Tailor
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