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Zalando: Kursrutsch nach verhaltenen Prognosen

Von Jan Schroder

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Der Online-Modehändler Zalando SE konnte im zweiten Quartal 2018 seinen Gewinn steigern. Auch der Umsatz wuchs erneut kräftig – wenn auch nicht so stark wie zuletzt. „Wir hatten zunächst einen sehr späten Start in die Sommersaison und dann plötzlich viel zu schnell sehr heißes Wetter“, sagte Co-CEO Rubin Ritter der Nachrichtenagentur dpa. Bei den Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr gab sich das Management daher etwas zurückhaltender. Den Anlegern gefielen die Zahlen, die das in Berlin beheimatete Unternehmen am Dienstagmorgen vorgelegt hatte, nicht sonderlich: Bis zum Mittag sackte der Aktienkurs um fast sieben Prozent ab.

In den Monaten April bis Juni erwirtschaftete Zalando einen Konzernumsatz in Höhe von 1,33 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutete das eine Verbesserung um 20,9 Prozent. In den traditionellen Kernmärkten – der Region DACH, die Deutschland, Österreich und die Schweiz umfasst – stiegen die Erlöse des Segments Fashion Store um 15,4 Prozent auf 625,8 Millionen Euro.

Noch dynamischer entwickelte sich der Umsatz im übrigen Europa. Er wuchs um 28,0 Prozent auf 607,6 Millionen Euro. Erst kürzlich hatte Zalando seine Präsenz mit der Eröffnung von eigenen Online-Stores in Irland und Tschechien weiter vergrößert. Das Unternehmen ist damit nun in 17 europäischen Ländern vertreten.

Auch die kleineren Konzernsegment erzielten Zuwächse: Im Bereich Offprice mit den stationären Outlet-Stores stieg der Umsatz um 39,3 Prozent auf 114,6 Millionen Euro, die Sparte Sonstiges, in der etwa die Eigenmarken der Tochter Zlabels geführt werden, legte um 23,0 Prozent auf 100,8 Millionen Euro zu.

Im zweiten Quartal stieg der Nettogewinn um rund neun Prozent

Der Gewinn konnte mit dem Tempo des Umsatzwachstums nicht ganz mithalten: Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 14,9 Prozent auf 94,0 Millionen Euro. Die entsprechende Marge sank allerdings von 7,4 auf 7,1 Prozent. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn in Höhe von 51,8 Millionen Euro. Damit wurde das entsprechende Vorjahresniveau um 9,3 Prozent übertroffen.

Zulegen konnte Zalando auch bei den anderen Eckdaten, die für Online-Händler relevant sind. So stieg die Zahl der Seitenbesuche, aktiven Kunden und Bestellungen. „Die starke Entwicklung unserer Kundenkennzahlen belegt, dass unser Motor weiter auf Hochtouren läuft, trotz eines anhaltend herausfordernden Marktumfelds“, betonte Ritter in einer Mitteilung. Die durchschnittliche Warenkorbgröße, die den gemittelten Wert der Einzelbestellungen angibt, sank allerdings von 64,5 auf 60,4 Euro. Ritter begründete das mit dem gestiegenen Anteil der Bestellungen über Smartphones und Tablets: Das habe „oft kleinere Orders zur Folge“, erklärte er.

Im gesamten ersten Halbjahr kam Zalando auf einen Umsatz in Höhe von 2,53 Milliarden Euro und steigerte sich somit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 21,4 Prozent. Der Nettogewinn schrumpfte von 52,6 auf 36,7 Millionen Euro. Angesichts dieser Zahlen präzisierte der Vorstand seine Jahresprognosen. Er rechnet nun nur noch mit einem Umsatzwachstum „in der unteren Hälfte“ des angestrebten Bereichs von zwanzig bis 25 Prozent. Auch beim Ergebnis wurden die Erwartungen zurückgefahren: Das um Sondereffekte bereinigte EBIT wird demnach voraussichtlich „am unteren Ende des Zielkorridors von 220-270 Millionen Euro“ liegen.

Foto: Zalando
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