Bad Buzz: Die negativen Mode-Schlagzeilen des Jahres
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Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Bevor 2024 ein neues Kapitel aufgeschlagen wird, wirft FashionUnited neben vielen positiven Bilanzen auch einen Blick auf die negativen Schlagzeilen der vergangenen zwölf Monate. Schwerwiegende Vorwürfe und Kontroversen – auch die Modebranche blieb davon nicht verschont.
Peter Nygard: Modemogul wegen sexuellen Übergriffen vor Gericht
Der finnisch-kanadische Ex-Modemagnat, Peter Nygard, muss sich wegen zahlreicher Vergewaltigungsvorwürfe und anderer Übergriffe auf Frauen in Kanada und den USA vor Gericht verantworten. Bereits 2020 trat er als Chef seines Mode-Unternehmens Nygard International zurück und veräußerte seine Anteile. Trotz fünf Anklagepunkten wegen sexueller Nötigung und eines aufgrund von Freiheitsberaubung plädierte der 82-jährige Millionär bei seinem Prozess im kanadischen Toronto Ende September auf nicht schuldig. Im Frühjahr 2024 soll Nygard in Québec erneut vor Gericht stehen.
‘Adidas x Kanye West’: Eine schwierige Trennung
Ende 2022 kündigte der Herzogenauracher Sportartikler Adidas das Ende der Zusammenarbeit mit Kanye ‘Ye’ West an, nachdem der US-amerikanische Rapper antisemitische Äußerungen getätigt hatte. Die Abkehr und der Verkaufsstopp von Yeezy-Schuhen brachte der Marke große Verluste ein. Im Mai konnte das Unternehmen eine Vereinbarung erzielen und beschloss, den verbleibenden Bestand der Schuhe, dessen Wert auf 500 Millionen US-Dollar geschätzt wird, doch zu verkaufen. Teile des Erlöses sollten gespendet werden. Die Fehde zwischen West und Adidas ging jedoch bald in die nächste Runde, da dem Rapper eine Veruntreuung der Marketing-Gelder vorgeworfen wurde.
Shein unter Beschuss
2023 war ein ereignisreiches Jahr für Shein. Nachdem es lange Zeit ruhig um die chinesische Fast-Fashion-Marke gewesen war, kehrte sie mit einer aufwendigen Marketingkampagne zurück. Zahlreiche Pop-up-Stores in Frankreich und weiteren europäischen Ländern rückten die Marke ins Rampenlicht. Während Shein-Anhänger:innen begeistert reagierten, verschärfte sich auch die Kritik an dem chinesischen Unternehmen. Beschuldigungen wie rücksichtslose, umweltschädliche Massenproduktion, schlechte Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter:innen und vermeintlich gefälschte Produkte sorgten für Schlagzeilen. Auch die französische Resale-Plattform Vestiaire Collective nahm die Anti-Fast-Fashion-Bewegung zum Anlass, Shein und andere Marken von ihrer Website zu verbannen.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.fr. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.