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Nachhaltigkeit: Zalando veröffentlicht ersten Fortschrittsbericht

Von Simone Preuss

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Eineinhalb Jahre nach dem Start seiner Nachhaltigkeitsstrategie Do.more hat Onlinehändler Zalando seinen ersten eigenständigen Fortschrittsbericht veröffentlicht und darin aufgezeigt, inwieweit die Mission erreicht wurde, Zalando zu einer nachhaltigen Mode-Plattform zu machen, die eine netto-positive Auswirkung auf Mensch und Erde hat.

Nachhaltigkeit wird während Pandemie wichtiger

Positiv stellte das Unternehmen fest, dass die derzeitige Coronavirus-Pandemie nicht den Effekt hatte, andere große Herausforderungen der Zeit - wie etwa den Klimawandel - verdrängt zu haben. Im Gegenteil, Zalando fand heraus, dass Nachhaltigkeit für 34 Prozent seiner Kunden und Kundinnen im letzten Jahr noch wichtiger geworden ist: „Etwa 50 Prozent unserer Kunden und Kundinnen hatten Ende 2020 mindestens ein nachhaltigeres Produkt gekauft – zu Beginn des Jahres waren es erst 18 Prozent.”

Als Unternehmen bestätigt Zalando: „Für uns ist Nachhaltigkeit kein Kostenfaktor, sondern eine Investition. Als Starting Point for Fashion ist unser Ziel, das Bedürfnis unserer Kunden und Kundinnen nach mehr Nachhaltigkeit nicht nur zu befriedigen, sondern zu antizipieren. Die Pandemie bremst unsere Anstrengungen in Sachen Nachhaltigkeit deshalb in keiner Weise. Ganz im Gegenteil: Sie verstärkt und beschleunigt diese Anstrengungen.”

Mit dieser Einstellung nimmt Zalando in der Branche eine Vorreiterrolle ein, aber wie sieht es mit der tatsächlichen Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele aus? Was das Angebot nachhaltigerer Produkte angeht, so konnte der Onlinehändler diese laut Fortschrittsbericht in seinem Sortiment auf 80.000 erhöhen und damit im Vergleich zum Vorjahr verdreifachen. 16 Prozent des Bruttowarenvolumens wird derzeit mit dem Verkauf von nachhaltigeren Produkten generiert. Gleichzeitig konnte Zalando durch bestehende Initiativen (wie etwa der Pre-Owned-Kategorie) das Leben von 340.000 Produkten verlängern.

Als erster Einzelhändler nutzt Zalando auch den Higg BRM der Sustainable Apparel Coalition (SAC) und hat die Nachhaltigkeitsbewertung für mehr als 3.500 seiner Partner- und Eigenmarken verpflichtend gemacht. „Auf dieser Grundlage und der Higg Co haben wir von über 250 Marken Nachhaltigkeitsinformationen über ihre Aktivitäten in 2019 erhalten”, erklärt Zalando.

Was den Umgang mit Ressourcen angeht, so konnte Zalando in seinem eigenen Geschäft Strom aus erneuerbaren Energien nutzen und so seine Emissionen um 64 Prozent verringern. Der eigene Betrieb sowie Lieferungen und Rücksendungen sind bereits klimaneutral und von den gesetzten Science Based Targets zur CO2-Reduzierung konnte das Unternehmen bereits eines vorzeitig erreichen.

Auch bei den Verpackungen will Zalando reduzieren: Während Artikel 2020 noch mit 7,8g Einweg-Plastikverpackungen verschickt wurden, soll dies bis 2023 soll dies auf Null gesenkt werden. Insgesamt werden zu 87 Prozent recycelbare Verpackungen verwendet.

Mit dem Waldprojekt in Zusammenarbeit mit der Land Life Company sollen bis Ende 2022 mehr als 300.000 Bäume in Spanien gepflanzt werden. „Wir sind davon überzeugt, dass es eine hervorragende Idee ist, Bäume zu pflanzen. Um CO2 zu binden, die Natur zu revitalisieren und den Klimawandel zu bekämpfen. Wir wollen weltweit zwei Milliarden Hektar zerstörter Landstriche wiederherstellen, indem wir Bäume pflanzen und Wälder anlegen. Das ist unsere Mission. Wald kann der Atmosphäre große Mengen Kohlendioxid entziehen, erhöht die Artenvielfalt und bietet neue Lebensräume”, erläutert Rebekah Braswell, COO der Land Life Company, das Ziel der Organisation.

Weitere strategische Partner sind die ACT-Initiative (Action, Collaboration, Transformation), die Ashoka-Organisation, die Ellen MacArthur Foundation, Fashion for Good, die Global Fashion Agenda, SAC und die Textile Exchange sowie rund 3.500 Partnermarken. Für letztere sollte darauf geachtet werden, dass Nachhaltigkeitsanforderungen mit ihnen besprochen werden und sie genug Zeit und Ressourcen haben, diese auch umzusetzen, da es sonst gerade für kleinere Marken schwierig sein könnte, Schritt zu halten.

„Wir sind im Jahr 2020 in punkto Nachhaltigkeit ein gutes Stück vorangekommen und haben unsere Partner ermutigt, es uns gleichzutun. Das gibt uns zusätzlichen Rückenwind für die Zukunft und zeigt: Wir können Lösungen schnell entwickeln und groß ziehen. Deshalb machen wir jetzt weiter Tempo: Unser Ziel für den Anteil nachhaltigerer Produkte an unserem Bruttowarenvolumen für das Jahr 2023 erhöhen wir von 20 Prozent auf 25 Prozent. Gleichzeitig heben wir die Standards an, nach denen Produkte in unserem Shop als nachhaltiger gekennzeichnet werden,“ fasst Kate Heiny, Director Sustainability bei Zalando, zusammen.

Foto: Rebekah Braswell 2019 bei der Vorstellung der do.MORE Nachhaltigkeitsstrategie von Zalando; Grafiken: Zalando Fortschrittsbericht

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