Gerry Weber: Kurseinbruch nach neuer Hiobsbotschaft
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Beim Bekleidungskonzern Gerry Weber International AG mehren sich die Krisensymptome. Am Freitagabend kam erneut eine beunruhigende Nachricht aus dem westfälischen Halle. In einer Ad-hoc-Mitteilung gab das Unternehmen bekannt, ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben zu haben. Dabei handele es sich um eine Studie nach dem S6-Standard des Instituts der Wirtschaftsprüfer. Ein solches Gutachten legen Unternehmen, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, ihren Geldgebern vor, um ihre Situation und geplante Rettungsmaßnahmen zu dokumentieren.
Die Aktienkurs rutschte am Montag zwischenzeitlich um mehr als 24 Prozent ab
Das Sanierungsgutachten sei „zur Unterstützung des umfassenden Transformationsprozesses der Gruppe“ in Auftrag gegeben worden, erläuterte der Konzern. Es soll Mitte Oktober vorliegen. Informationen über die Ergebnisse der Untersuchung will das Unternehmen veröffentlichen, sobald das Papier den Gremien vorgestellt worden ist.
Die Anleger reagierten geschockt auf die erneute Hiobsbotschaft: Am Montagmorgen brach der Aktienkurs um fast ein Viertel ein. Damit setzte sich der anhaltende Abwärtstrend fort: Kostete eine Gerry-Weber-Aktie am Jahresbeginn noch 9,2 Euro, war sie am Montagvormittag bereits für etwas mehr als drei Euro zu haben.
In den ersten neun Monaten hatte sich der Nettoverlust mehr als verdoppelt
Erst in der vorletzten Woche hatte Gerry Weber schlechte Nachrichten verkündet. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres war der Umsatz um rund elf Prozent gesunken, der Verlust hatte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Angesichts der zuletzt schwachen Geschäfte musste der Vorstand einräumen, dass die selbstgesteckten Umsatzziele für das Gesamtjahr „äußerst ambitioniert“ seien.
Der Konzern machte die Auswirkungen des laufenden Sanierungsprogramms und die Folgen des außergewöhnlich langen und warmen Sommers für die schwachen Zahlen verantwortlich. Vorstandschef Ralf Weber räumte seinerzeit eine „unbefriedigende Umsatzentwicklung“ ein und kündigte an, dass der Konzern seine Reformbemühungen „noch stärker vorantreiben“ wolle.
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