HDE: Verbraucher gehen "verhalten optimistisch" ins Weihnachtsgeschäft
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Den deutschen Einzelhändlern stehen die wichtigsten Wochen des Jahres bevor. Im Weihnachtsgeschäft erwirtschaften viele von ihnen traditionell einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes. Vor dem Beginn der heißen Phase machte der Handelsverband Deutschland (HDE) der Branche Hoffnung. Die Verbraucherstimmung habe sich erneut leicht verbessert, erklärte die Branchenorganisation am Montag. Das gehe aus dem aktuellen HDE-Konsumbarometer für den November hervor. Allerdings beobachtete der Verband „gegenläufige Entwicklungen“ bei verschiedenen Indikatoren.
Insgesamt stieg das HDE-Konsumbarometer, das auf der Befragung von etwa 2.000 repräsentativ ausgewählten Haushalten beruht, von 100,49 Punkten im Oktober auf 100,69 Punkte für den November. Mit dem erneuten leichten Aufwärtstrend habe sich die die Entwicklung „nach relativ starken Schwankungen über den Sommer“ weiter stabilisiert, erläuterte der Verband. Die Verbraucher blickten erneut „verhalten optimistisch auf die kommenden drei Monate“.
Trotz Sorgen um die Konjunkturentwicklung: Verbraucher bleiben in Kauflaune
Die zukünftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung bewerteten die Befragten allerdings schlechter als zuletzt. Die Verbraucher seien angesichts schwächerer Prognosen verschiedener Wirtschaftsinstitute und anhaltender innen- und geopolitischer Unsicherheiten im November wieder „deutlich pessimistischer geworden“, erklärte der HDE.
Aufgrund der aktuell stabilen Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt schätzten die Deutschen die eigene Einkommenssituation aber weiterhin vergleichsweise positiv ein. So war die individuelle Anschaffungsneigung nicht wesentlich von der „potenziellen Verschlechterung“ der gesamtwirtschaftlichen Situation betroffen. Der entsprechende Indikator stieg gegenüber dem Oktober kräftig. „Insofern ist zu erwarten, dass die privaten Haushalte in den kommenden Monaten vermehrt Anschaffungen tätigen“, erläuterten die Marktforscher. Das könne aber angesichts des „bald beginnenden Weihnachtsgeschäfts nicht überraschen“.
Der HDE erwartet ein Weihnachtsgeschäft „zumindest auf dem Niveau des Vorjahres“
So fiel das Fazit der Studie positiv aus: Die deutschen Einzelhändler könnten „optimistisch“ in die entscheidenden Wochen des Jahres gehen und „mit einem Weihnachtsgeschäft zumindest auf dem Niveau des Vorjahres rechnen“, erklärten die Verfasser.
Angesichts der der steigenden Zukunftsängste der Befragten forderte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einer Mitteilung aber erneut „ein deutliches Signal der Politik für eine dauerhafte Stabilisierung der Verbraucherstimmung“. Ausdrücklich schlug er die Abschaffung des Solidaritätszuschlags vor. „Die Verbraucher zeigen sich verunsichert. Zur dauerhaften Stärkung des privaten Konsums als Konjunkturstütze braucht es endlich die richtigen politischen Weichenstellungen“, so Genth.
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