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Unisex - Trend oder Trendwende?

Von Simone Preuss

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Mode

Ob bei Kindern oder Erwachsenen, immer mehr Marken und Einzelhändler entschließen sich, geschlechtsneutrale Kleidung mit modischen Artikeln anzubieten, die von Jungen und Mädchen beziehungsweise Männern und Frauen gleichermaßen getragen werden können. Also kein Pink und Blau mehr? Doch, aber traditionelle Stereotypen werden aufgebrochen und Pink wird von Männern beziehungsweise Blau und Tarnmuster von Frauen getragen. Nur Trend oder langfristige Veränderung? FashionUnited hat einige Trendsetter zusammengestellt.

Abercrombie & Fitch

Erst vor wenigen Tagen stellte die US-Bekleidungsmarke Abercrombie & Fitch ihre neue geschlechtsneutrale Kollektion namens “Everybody Collection” vor. Sie besteht aus 25 vom Militär und Streetwear-inspirierten Artikeln, zu denen Hoodies, Tarn-Sweatshirts, eine Latzhose, Bomberjacken, Sandalen und Baseballkappen gehören. Sie ist für Kinder zwischen 5 und 14 gedacht und wird in den entsprechenden Größen angeboten.

Asos

Im November letzten Jahres präsentierte der Online-Modehändler Asos die Ergebnisse seiner Zusammenarbeit GLAAD, der weltweit führenden LGBTQ-Medienorganisation. Sie brachten zusammen eine Unisex-Kollektion heraus, die das ‚Together Movement‘ unterstützt.

John Lewis

Die britische Kaufhauskette John Lewis fördert geschlechtsneutrale Kindermode und hat sich entschlossen, nicht weiter mitzuspielen, wenn es um Geschlechterstereotypen geht. Als ersten Schritt hat sie deshalb Ende letzten Jahres mit entsprechenden Etiketten aufgeräumt und sie durch solche mit ‘Boys & Girls’ und ‘Girls & Boys’ ersetzt. “Wir wollen innerhalb unserer John Lewis-Kollektionen keine geschlechtlichen Stereotypen verstärken und stattdessen unseren Kunden eine größere Auswahl und Vielfalt bieten, damit die Eltern oder die Kinder wählen können, was sie gerne tragen möchten”, kommentierte Caroline Bettis, Kindermode-Chefin bei John Lewis.

Levi's

Auch Jeanslabel Levi's sprang jüngst auf den Unisex-Zug auf und präsentiert erstmals im April letzten Jahres seine Streetwear Linie “Line 8“ mit Unisex-Styles, zu denen Shirts, Trucker Jackets, Jeans sowie Hosen für Männer und Frauen gehören. Bei den Verbrauchern kam sie auf jeden Fall gut an.

H&M

Kurz davor, im März 2017, stellte die schwedische Modemarke H&M ihre erste Unisex-Kollektion “Denim United” vor. Sie zeichnet sich durch bequeme Oversize-Silhouetten und ausgeblichene Stoffe aus, die an die Mode der 90er Jahre erinnern sollte. Enthalten sind Jeans in dunklen und hellen Waschungen, sowie Jacken, T-Shirts, Hemden, Hoodies, kurze Hosen und Overalls, wobei Legeres aus der Männermode mit schicker Coolness der Damenmode kombiniert wird.

Cheap Monday

H&Ms Marke Cheap Monday ging sogar noch einen Schritt weiter und präsentierte im Oktober 2016 die Kollektion Sonderkollektion C/O Cheap Monday, die aus upcycelten Unisex-Kleidungsstücken besteht. “Unsere C/O Cheap Monday-Sonderkollektion ist etwas, das wir entwickelt haben, um die Tatsache zu betonen, dass das Upcycling und die Wiederverwendung von Materialien einer der nachhaltigsten Wege ist, um Neues zu schaffen und Teil der Kreislaufwirtschaft zu sein”

Trendforscherin Verena Muntschick vom Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main glaubt das geschlechtsneutrale Mode der geschlechtslosen Platz macht: “Statt von unisex würde ich eher von nosex reden, weil es bei den Produkten gar nicht mehr um das Geschlecht, sondern um den Menschen geht”, findet sie.

Zudem gibt es Labels wie Ami, Supreme, Études, Vetements und andere, die in ihrem Online-Shop bereits nicht mehr ‚Damen’ und ‚Herren’ unterscheiden, sondern eine Kollektion für alle anbieten. Die britische Kaufhauskette Selfridges richtete mit "Agender" bereits Anfang des Jahres 2015 probeweise eine geschlechtsneutrale Modeabteilung ein. Fakt ist, dass die Liste der Unternehmen, die die Unterteilung nach Geschlechtern hinter sich lassen, ständig länger wird - ein Hinweis darauf, dass Unisex mehr als ein Trend sein könnte.

Foto: Levi's
geschlechtsneutral
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