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HW23: So waren die Messen von Florenz, Berlin bis Kopenhagen

Von Weixin Zha

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Messen

Die erste Neonyt in Düsseldorf geht zu Ende. Foto: FashionUnited

Nach den Aussetzern während der Pandemie kehren die Modemessen in Europa wieder zum normalen Betrieb zurück. Aber die Lockdowns haben Spuren hinterlassen, Marken und Einkäufer:innen waren angesichts der unsicheren Wirtschaftslage teils zurückhaltend bei Reisen.

Inwieweit konnten Messen wie Pitti oder Premium wieder zu ihrer alten Form zurückkehren? Ein Überblick.

Pitti Uomo, Florenz

Die Pitti Uomo ist und bleibt der Ort, wo sich die (Herren-)Modebranche zum Beginn der Ordersaison versammelt. Die Ausstellerzahl erholte sich von den Einbrüchen während der Pandemie auf insgesamt 800. Die Zahl der Besuchenden stieg auf über 18.000: 13.500 waren Einkäufer:innen, wovon 33 Prozent von außerhalb Italiens anreisten. Vor der Pandemie zählte die Messe noch 1200 Aussteller und über 21.000 Buyer. Die Messe wusste in ihrer Januar-Ausgabe auch wieder gekonnt mit modischen Highlights, wie frischen aufstrebenden Marken und Schauen gastierender Modeschaffenden wie Jan Jan van Essche und Martine Rose zu überzeugen. Zum ersten Mal gab es auch einen Bereich für Hunde-Mode.

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Bild: FashionUnited

Premium und Seek, Berlin

Die Stimmung auf den Berliner Messen Premium und Seek war entspannter als erwartet, nachdem sich die Befürchtungen für das Weihnachtsgeschäft nicht bewahrheitet haben. Rund 500 Marken zeigten ihre Kollektionen auf den beiden Messen, vor der Pandemie waren es noch etwa doppelt so viele. Insgesamt wurden rund 10.000 Besuchende nach Angaben des Veranstalters Premium Group gezählt, davon kamen 80 Prozent aus deutschsprachigen Ländern.

Insgesamt erschien die Seek mit Streetwear und vielen grünen Marken lebhafter, auf der Premium war es ruhiger. Manche Besucher:innen merkten im Nachhinein an, dass vor allem die Premium noch kuratierter sein könnte. Erstmals seit drei Jahren fand die Berlin Fashion Week gleichzeitig zu den Messen statt. In derselben Woche debütierte auch die nachhaltige Modemesse Beyond Fashion Berlin.

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Modefabriek Januar 2023. Bild: Aygin Kolaei für FashionUnited.

Modefabriek, Amsterdam

Auf der Modefabriek präsentierten sich 450 Marken in einem farbenfrohen und liebevoll kuratierten Ambiente. Mit dieser Zahl liegt die Amsterdamer Modemesse noch unter dem Niveau vor der Pandemie. Um die 100 Newcomer-Labels nutzten das Event vor allem, um sich im niederländischen und belgischen Markt zu präsentieren oder neu zu positionieren. Die Zahlen der Besuchenden gibt die Messe nicht bekannt, aber manche Marken bemerkten einen Anstieg gegenüber der vorherigen Ausgabe. Wie die Pitti und Premium ist die Modefabriek aber keine traditionelle Ordermesse, daher galt es für die meisten ausstellenden Marken noch abzuwarten, ob sich die gute Stimmung auch bei den Ordern in den Showrooms abzeichnet.

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Who’s Next, Paris

In Paris zogen viele Marken eine positive Bilanz von den Messen, die sich weiter konsolidiert haben. Die Modemesse Who’s Next und der Salon International de la Lingerie fanden zeitgleich unter dem Veranstalter WSN statt. Mehr als 1250 Ausstellende zeigten sich auf der Who’s Next und Bijorhca. In den vollen Hallen machten etablierte Marken aus dem Mainstream gute Geschäfte und schreiben Ordern, kleinere Labels hatten es etwas schwerer. Die grüne Modemesse Neonyt war nur mit einem Stand auf der Who’s Next vertreten, ab September soll es dann richtig losgehen.

Laut eigenen Angaben erreichte die Who’s Next bei Zahlen der Ausstellenden und Besuchenden wieder das Vor-Corona-Niveau. Insgesamt zählte der Veranstalter WSN bei den Messen Who’s Next, Bijorhca, Salon International de la Lingerie und Interfilière Paris rund 40.000 Besucher:innen, davon reisten rund 40 Prozent von außerhalb Frankreichs an. Bei diesen Zahlen ist zu beachten, dass mehr Messen als zuvor in Paris von WSN veranstaltet werden. Es zählt auch jeder Eintritt und nicht die einzelnen Gäste.

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Der Eingang zur Messe Who's Next in Paris, Porte de Versailles, Ausgabe Januar 2023. Foto: FashionUnited

Düsseldorfer Ordertage

Bei den Düsseldorf Fashion Days ging die Modebranche ans Ordern. Auf der Modemesse Supreme war die Frequenz gut, auch bei der Halle 29 war es geschäftig. Mehr internationale Besuchende wurden gesichtet. Bei den Fashn Rooms und auf der erstmals in Düsseldorf stattfindenden grünen Modemesse Neonyt zeigten sich insgesamt 400 Marken. Es gibt keine Erfassung der Zahlen zu den Besucher:innen, und die Frequenz variierte je nach Showroom und Tageszeit stark.

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Die Øksnehallen der Revolver. Foto: FashionUnited/Caitlyn Terra.

CIFF und Revolver, Kopenhagen

Die dänische Modemesse CIFF hat im Januar die kleinere Revolver übernommen. Während die Fusion ein heißes Thema in den Messehallen war, wirkte die Winterausgabe der beiden Messen eher ruhig. Erstmals zeigten sich auch Beauty-Marken auf der CIFF.

Auf der CIFF und der Revolver stellten insgesamt über 800 Marken aus, in den Showrooms waren mehr als 200 Marken vertreten. Die beiden Messen zählten rund 13.000 Besuchende, teilte die Ciff per E-mail mit. Damit liegen die beiden Messen zusammengenommen bei den Brands wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. „Bei den Besuchern sind wir noch etwas im Rückstand, holen aber schnell wieder auf”, teilte die Ciff für beide Events mit.

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Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die Zahlen zu den Besuchenden auf “unique visitors”, auf deutsch “einzelne Besuchende”. Dieser Beitrag entstand mithilfe von Nora Veerman, Jule Scott, Ole Spötter, Julia Garel und Caitlyn Terra. Die letzte Aktualisierung mit den Angaben der Ciff erfolgte um 15:33 Uhr am 16. Februar 2023.

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