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Tag der gebrauchten Kleidung: ein Blick auf den Secondhand- und Resale-Markt

Von Simone Preuss

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Mode
Bild: Vinted

Angetrieben von den jungen Generationen erleben Secondhand und Resale ein Revival wie selten zuvor - Thrifting ist in! Laut einer Studie der Resale-Plattform ThredUp wird sich der Resale-Markt für Mode bis 2026 mehr als verdoppeln. Es ist auf jeden Fall ein Retail-Trend, der bleiben wird.

Für Marken ist Resale über die eigene oder eine dritte Plattform eine tolle Chance, neue Kund:innen für sich zu gewinnen. Und diese schnuppern dann beim nächsten Kauf vielleicht auch bei der Neuware. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten und die Umwelt. Zum heutigen Tag der gebrauchten Kleidung hat FashionUnited die wichtigsten Initiativen in dieser Richtung zusammengestellt.

Studien

Marken und Einzelhändler:innen sollten auf jeden Fall den Bericht „Circular Fashion Is Now“ der Resale-Plattform Recurate lesen, der untersucht, wer Secondhand kauft, welches Preissegement am gefragtesten ist und wie sie am besten profitieren können. Ohne zuviel vorwegzunehmen, das Fazit ist, dass der Re-Commerce-/Circular Fashion-Markt „Vorteile ohne Ende“ bietet.

Auch Luxus aus zweiter Hand ist ein stetig wachsender Bereich; laut einem Bericht der Unternehmensberatung Bain & Company erreichte er 2020 weltweit einen Wert von 28 Milliarden Euro. Während in den 1980er und 1990er Jahren bereits getragene Mode- und Luxusartikel vor allem für Sammler:innen interessant waren, haben das Internet und die den frühen 2000er Jahren entstanden Websites mit gebrauchten Luxusartikeln den Markt erweitert.

Heute wächst der Markt für Secondhand-Luxus schneller als der Luxusmarkt mit neuen Artikeln und Anbieter stellen sich darauf ein und erweitern ihr Angebot. So etwa die Luxus-Resale-Plattform Rebag, die jüngst ihr Angebot um Schuhe, Kleidung und Accessoires erweiterte. Der zur Revolve Group gehörende Onlinehändler für Luxusmode Fwrd startete mit Fwrd Buyback eine neue Wiederverkaufsinitiative.

Einer Studie der Market-Intelligence-Agentur Mintel untersuchte im September 2021 speziell den deutschen Markt: Dort kaufen derzeit über die Hälfte (55 Prozent) der Modekonsument:innen Secondhand-Kleidung. Qualität und Schnitt spielen beim Modekauf eine wichtige Rolle, ebenso inklusivere Kleidungsstücke in Petite- oder Plus-Size-Größen, die jedem Körpertyp schmeicheln. Auch nachhaltigere Materialien sind im Kommen.

Marken und Einzelhandel

In Bezug auf Marken und andere Unternehmen, die auf den Trend aufspringen, gibt es etliche; hier eine Auswahl der jüngsten Initiativen: So gab Fast-Fashion-Riese H&M erst vor wenigen Tagen bekannt, Secondhand-Produkte in den deutschen Onlinestore aufnehmen zu wollen und Outdoor-Ausstatter Globetrotter baut sein Secondhand-Angebot in ausgewählten Filialen aus. Auch der US-Outdoor-Spezialist Eddie Bauer startete mit ‘(Re)Adventure’ einen Verleih-Service sowie den Wiederverkauf von gebrauchten Produkten.

Armedangels,The North Face und Ganni betreiben bereits seit einigen Monaten erfolgreich eigene Resale-Plattformen. Mytheresa und Vestiaire Collective erweiterten ihren Resale-Service auf die USA beziehungsweise letzterer auch auf Südkorea und lancierte eine Resale-Plattform zusammen mit dem italienischen Modeunternehmen LuisaViaRoma. Auch Decathlon bietet seine Secondhand-Produkte jetzt online an.

Abschließend ein Blick auf einen Bereich, den der Secondhand-Handel lange nicht bedacht hat - den Wäschemarkt - da gebrauchte Unterwäsche zu kaufen für viele eine abschreckende Vorstellung ist. Doch die Welt der Unterwäsche interessiert sich zunehmend für den Secondhand-Markt und könnte es schaffen, selbst die Zögerlichsten zu überzeugen. Denn schließlich besteht Unterwäsche nicht nur aus Slips und Boxershorts, sondern auch aus Nachthemden, BHs und Socken. Und all dies sind Teile, bei denen einige Hemmnisse beseitigt werden können.

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