20 nachhaltige Initiativen der Modebranche im März 2021
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Auch im März setzen sich die Nachhaltigkeitsbemühungen der Branche fort, die jetzt immer häufiger als “Must Have” gesehen werden, um auf dem Markt bestehen zu können. Textilinnovation stehen weiterhin oben an, darunter Materialien aus Pilzleder wie von Stella McCartney, umweltfreundlichere Turnschuhe wie von Ecoalf, Adidas und Good News, und bessere und saubere Färbemethoden, zum Beispiel mit Bakterien. Aber auch in der Modeausbildung soll es nachhaltiger werden. FashionUnited fand 20 nachhaltige Initiativen, die allein im März 2021 vorgestellt wurden.
Kooperationen & Innovationen
Auf leisen Gummisohlen: Ecoalf und Michelin entwickeln ‘Low Impact Loafers’
Das nachhaltige Modelabel Ecoalf und Reifenhersteller Michelin haben sich zusammengetan, um eine Kollektion von Halbschuhen herauszubringen, die ökologisch einen leichten Fußabdruck hinterlässt. So haben die Schuhe eine Sohle aus wiederverwendetem Gummi aus den Resten der Sohlenherstellung, die erste auf dem Markt, und andere nachhaltige Eigenschaften.
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Marken & Einzelhändler
Stella McCartney stellt weltweit erste Mylo-Bekleidung aus Pilzleder vor
In seiner Reihe zu nachhaltigen Textilinnovationen hatte FashionUnited bereits vor fast zwei Jahren veganes Pilzleder aus dem Zunderschwamm-Baumpilz vorgestellt, das vom Berliner Unternehmen Zvnder für Accessoires wie Geldbörsen, Brustbeutel, Kappen und Uhren verwendet wird. Jetzt hat die britische Designerin Stella McCartney für ihr gleichnamiges Luxuslabel die weltweit ersten Kleidungsstücke aus Mylo vorgestellt, einem veganen Pilzleder, das vom kalifornischen Faser- und Materialhersteller Bolt Threads komplett im Labor gezüchtet wird.
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Kontoor Brands erweitert Indigood-Programm um zusätzliche wassersparende Technologien
Rechtzeitig zum World Water Day am 22. März hat der US-Bekleidungsanbieter Kontoor Brands, zu dem Marken wie Wrangler und Lee gehören und der jedes Jahr Millionen von Produkten weltweit produziert, die Ausweitung seines Indigood-Programms bekanntgegeben. Dieses startete im Jahr 2019 mit der Einführung von schaumgefärbtem Denim als Teil der Anstrengungen, Wasser schon bei der Stoffherstellung als Teil der gesamten Lieferkette zu sparen. Inzwischen wurde das Programm auf jede wassersparende Technologie in der Stoffproduktion für Bekleidung ausgeweitet, die mindestens 90 Prozent weniger Wasser verbraucht als die herkömmliche Stoffproduktion.
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Asics stellt neuen Laufschuh aus Secondhand-Kleidung vor
Nach dem Motto „Lighter footprint, brighter tomorrow“ hat der japanische Sportbekleidungskonzern Asics einen neuen Laufschuh entwickelt, für den in Japan gesammelte Secondhand-Kleidung verwendet wurde. Mithilfe innovativer Technologie kann das Unternehmen nach eigenen Angaben ausrangierte Materialien recyceln, umgestalten und zu neuen Textildesigns machen.
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Neue nachhaltige Damenmodemarke Albaray kommt im April
Drei ehemalige Mitarbeiterinnen der britischen Modekette Warehouse haben eine neue nachhaltige Marke für Damenmode namens Albaray gestartet, deren erste Frühjahr/Sommer-Kollektion ab April über die Website der Marke beziehungsweise Einzelhandelspartner John Lewis und Next erhältlich ist. Die 85-teilige Debütkollektion besteht aus Kleidern, T-Shirts, Shorts, Loungewear und Overalls und konzentriert sich auf hochwertige, nachhaltige Stücke aus Öko-Viskose und Biobaumwolle zu erschwinglichen Preisen: von rund 26 Euro für Oberteile bis hin zu Overalls für rund 100 Euro.
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Nachhaltigkeit: Zalando veröffentlicht ersten Fortschrittsbericht
Eineinhalb Jahre nach dem Start seiner Nachhaltigkeitsstrategie Do.more hat Onlinehändler Zalando seinen ersten eigenständigen Fortschrittsbericht veröffentlicht und darin aufgezeigt, inwieweit die Mission erreicht wurde, Zalando zu einer nachhaltigen Mode-Plattform zu machen, die eine netto-positive Auswirkung auf Mensch und Erde hat.
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Ralph Lauren startet seinen ersten Miet-Service „The Lauren Look“
Der US-Bekleidungskonzern Ralph Lauren hat vor wenigen Tagen sein erstes Bekleidungs-Abo „The Lauren Look“ gestartet, mit dem Kunden Kleidungsstücke der Luxusmarke leihen und ihre Garderobe so aufbauen und die Stücke eventuell kaufen können. Seit dem 2. März können Kunden und Kundinnen in Nordamerika für 125 US-Dollar im Monat vier Kleidungsstücke ausleihen, die sie so lange behalten können, wie sie wollen. Wenn sie eine Veränderung brauchen, können sie entweder alle vier Artikel kostenlos zurückschicken, oder ihre Lieblingsstücke zum Mitgliedspreis kaufen.
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Benetton führt neues nachhaltiges Ladenkonzept ein
Der italienische Bekleidungskonzern Benetton hat ein neues Ladenkonzept in seinem Florenzer Geschäft eingeführt, das Teil eines größeren Nachhaltigkeitsprojekts des Unternehmens ist. Mit nachhaltigen Materialien und modernsten Energiespartechnologie soll der Laden eine neue umweltfreundliche Ära des Einzelhandels einläuten.
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Ausbildung, Messen, Preise & Unternehmen
Nachhaltige Textilinnovationen: Ist Bakterienfärbung die Zukunft?
In ihrer Reihe „Community Talks“ sprach die Austrian Fashion Association (AFA) jüngst mit der Künstlerin und Designerin Julia Moser, die sich als Teil ihrer Interessengebiete Materialinnovation und Biodesign mit der Bakterienfärbung beschäftigt und ihre Erkenntnisse vorgestellte.
Moser weist darauf hin, dass das Färben von Textilien bereits seit Jahrtausenden praktiziert wird - etwa war der Farbton Indigo schon 4000 vor Christus bekannt und wurde unter anderem in Indien, China und Ägypten benutzt. Blautöne wurden auch aus Färberwaid und Maulbeeren gewonnen, die weit erschwinglicher waren als der teure Indigo-Farbstoff.
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Neuer Parsons-Direktor will Inklusion, Dekolonialisierung und Nachhaltigkeit in den Fokus der Modeausbildung rücken
Ben Barry wird diesen Sommer seinen Posten als Dekan für Mode an der Parsons School of Design antreten. Als Associate Professor of Equity, Diversity and Inclusion am Lehrstuhl für Mode an der Ryerson University etablierte er sich als eine führende Stimme des sozialen Wandels durch das Medium der Mode. FashionUnited sprach mit ihm, um zu erfahren, was er sich von der Führungsposition an einem der einflussreichsten Modeausbildungsprogramme des Landes erhofft – ein Job, den er bei seiner Bewerbung zunächst für einen Wunschtraum gehalten hatte.
Foto: Cheerio